Fünf Jahre lang haben sie unbeachtet in seinem Laden gelegen, "jetzt bekomme ich fast keinen Nachschub", sagt Georg Alfuth (60) in seinem Schusterladen am Pilatuspool in der Neustadt. Sechs kleine Eisennoppen, die sich mit Gummibändern unter die Schuhe schnallen lassen, sind der Renner in den vergangenen Tagen, denn sie geben Halt auf vereisten Gehwegen. Auf diese Spikes vertrauen sogar Jogger, die auch jetzt nicht darauf verzichten wollen, an der Außenalster entlangzulaufen. Bei vielen Schuhmachern sind die Spikes schon lange ausverkauft - kein Problem: im Baumarkt nach Schleifpapier suchen und mit doppelseitigem Klebeband an der Sohle befestigen.

Es gibt viele Tipps, um heil durch diesen ungewöhnlichen Winter zu kommen.

Uwe Carstensen vom Fahrradladen am Alten Steinweg erinnert sich an einen alten Trick: in einen alten Fahrradreifen alle drei Zentimeter Dachpappennägel hauen, die Spitzen vorne abpetzen und das Ganze über den normalen Fahrradreifen ziehen. In einigen Geschäften gibt's noch die professionelle Version: 40 Euro pro Reifen, um sicher auf Schnee zu radeln, 80 Euro für die breiten Mountainbike-Spike-Reifen. "Mit dem Fahrrad bin ich viel sicherer unterwegs als zu Fuß", sagt etwa Thomas Huse (49), der sein Rad aufgerüstet hat. Die Experten von der Stadtreinigung raten jedem, der kein Granulat mehr findet, in der Tierhandlung Sägespäne oder Katzenstreu zu kaufen und das auf seinem Gehweg zu verteilen. "Nehmen Sie Asche oder gucken Sie einfach noch mal in den Sandkasten im Garten", empfiehlt der Sprecher der Stadtreinigung, Andree Möller, den Hamburgern.