Dass die Schleuse weiter ein Stück geöffnet bleibt, ist ein Beschluss des Bezirksamts Wandsbek. Der See soll nicht trocken fallen.

Hamburg. Das Drama um den fast leer gelaufenen Bramfelder See (wir berichteten) scheint noch nicht beendet: Auch gestern flossen noch einmal große Mengen Wassers aus dem geöffneten Wehr über die Seebek ab. "Der Wasserpegel des Sees sank noch einmal um 25 Zentimeter", sagt Torsten Callesen vom Angelsportverein Elbe. Dass die Schleuse weiter ein Stück geöffnet bleibt, ist ein Beschluss des Bezirksamts Wandsbek: "So wird garantiert, dass die Seebek nicht trocken fällt", sagte Bezirksamtssprecherin Christiane Kuhrt auf Nachfrage des Abendblatts.

Derweil fordert die GAL-Fraktion Wandsbek ein Sanierungskonzept für den Bramfelder See. "Das Wasser, das jetzt nachläuft, ist verschmutzt. Das führt zu einer zusätzlichen Belastung für den See", sagt Astrid Boberg, die GAL-Vertreterin im Umweltausschuss. Schon jetzt sei klar, dass nicht nur der Bramfelder See selbst betroffen sei, sondern auch das Ökosystem der soeben renaturierten Seebek. Boberg: "Der See ist ohnehin seit Langem stark versandet. Bereits vor Jahren sollte eine Entschlammung erfolgen. Dafür ist jetzt aus Sicht der Grünen der richtige Zeitpunkt, weil der Fischbestand durch den Naturfrevel stark dezimiert ist." Die GAL-Fraktion fordert ein tragfähiges Konzept für die Sanierung der betroffenen Gewässer. Die Fachkenntnisse und Erfahrungen der dort aktiven Vereine und Umweltschutzverbände sollten dabei unbedingt berücksichtigt werden.

"Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird sich erst zeigen, wenn die Eisdecke geschmolzen ist", so Boberg. "Man kann nur hoffen, dass der Täter gefasst und für sein Handeln bestraft wird." Außerdem sollte geprüft werden, wie der Zugriff Unbefugter auf die Wehranlage in Zukunft wirkungsvoll verhindert werden kann.