Wird die Hansestadt Hamburg nun völlig spaßbefreit? Erst verbannte die Kulturbehörde in der vergangenen Woche das Fanfest zur Fußball-Weltmeisterschaft aus der Innenstadt hinaus in die Volkspark-Walachei - und nun soll mit den Harley Days das nächste große und erfolgreiche Fest gleich ganz verboten werden.

Wird die Hansestadt Hamburg nun völlig spaßbefreit? Erst verbannte die Kulturbehörde in der vergangenen Woche das Fanfest zur Fußball-Weltmeisterschaft aus der Innenstadt hinaus in die Volkspark-Walachei - und nun soll mit den Harley Days das nächste große und erfolgreiche Fest gleich ganz verboten werden.

Angeblich sei die Belastung durch die Harley Days den Hamburgern nicht zuzumuten. Die Wahrheit steckt allerdings wohl eher im zweiten Teil der Begründung: Das Motorradtreffen mit jährlich einer halben Million Besuchern passt offensichtlich nach Ansicht der GAL im Rathaus nicht zum Projekt Umwelthauptstadt 2011.

Na, gute Nacht!

Da steht uns ja dann wohl noch einiges bevor: Vielleicht sollte der grüne und spaßbefreite Senat im Blick auf die European Green Capital im kommenden Jahr auch noch den Motorradgottesdienst vor dem Michel, die Lastwagen des Schlagermoves, das Oldtimer-Rennen am Stadtpark, den Hafengeburtstag, das Treffen der Kreuzfahrtschiffe auf der Elbe und andere Feste gleich mit verbieten. Da lärmt und stinkt es schließlich auch überall.

Einst war Hamburg stolz darauf, große und attraktive Veranstaltungen in die Stadt zu holen, sich der Welt mit beeindruckenden Bildern zu präsentieren, Besucher anzulocken, für die Hansestadt zu begeistern - und letztlich natürlich auch Geld zu verdienen. Nun scheint sich der Senat allerdings alle Mühe zu geben, die Attraktionen wieder von Elbe und Alster zu vertreiben.

Der Senat muss aufpassen, dass er - bei aller verständlichen Begeisterung über die Auszeichnung zur Umwelthauptstadt - nicht aus der pulsierenden Millionenmetropole ein verschlafenes Ökodorf macht. Das nämlich ist eine Politik, die den Hamburgern wirklich nicht zuzumuten ist.