Eine Glosse von Nico Binde

Büros wollen nur spielen, die wollen nicht beißen. Und zwar nicht mal in die Augen. Frei nach Loriot reicht das Farbspektrum in vielen Schreibstuben von Steingrau über Mausgrau bis hin zu schillerndem Aschgrau. Und weil in dieser visuellen Ödnis so effizient gearbeitet werden kann, stören optische Reize eher.

Verdörrte Topfpflanzen oder schlecht belichtete Familienfotos sind nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. Die Botschaft lautet: Wer es im Büro schafft, schafft es überall. Arbeite, um zu leben! Tschakka!

In diesem Licht erscheinen die neuen Google-Arbeitsräume an der ABC-Straße zunächst rückständig. Auf das bewährte Leitthema Grau wurde völlig verzichtet. Stattdessen gibt es skandalös bunte Fitnessstudios, Kino-Etagen und Besprechungsboote. Die Botschaft in der Knetmasse lautet: Wer es hier schafft, schafft es auch im Kindergarten. Lebe, um zu arbeiten!

Was jetzt besser ist, lässt sich nur schwer sagen. Aber man kann ja mal darüber nachdenken.