Die deutschen Werften konzentrieren ihre Kräfte auf den Spezialschiffbau. Und das ist auch der einzige Weg, der den Unternehmen übrig bleibt. Die großen Märkte für Tanker und Massengutfrachter sind schon längst, der Markt für Containerschiffe mittlerweile auch an Koreaner und Chinesen verloren. Die Zukunft gehört hierzulande den auf besondere Aufgaben zugeschnittenen Schiffen. Spezialtechnik made in Germany und kostendeckende Preise sind eine Kombination mit Perspektive.

Die Windenergie gehört zu den hoffnungsvollen Märkten, die zu diesen Anforderungen passen. Denn für den Bau der Windparks auf dem Meer und ihre Versorgung werden neue Schiffstypen benötigt. Die Aufträge dafür sind jedoch hart umkämpft. Alle wollen einsteigen, kleine Betriebe, Mittelständler und ausländische Konzerne. Noch ist aber nicht einmal klar, welchen Umfang der neue Markt haben wird. Darüber soll eine Studie Aufschluss geben, die bis zur Nationalen Maritimen Konferenz Ende Mai vorliegen wird. Man muss jedoch befürchten, dass die Aufträge nicht für alle Werften reichen.

Der Trumpf der deutschen Branche sind ihre Ingenieure, die auf neue technische Herausforderungen stets rasch reagieren konnten. Aber ohne ein Umdenken der Banken, ohne Kredite wird dieser Trumpf nicht stechen. Den Bau der Windparks will die Bundesregierung mit fünf Milliarden Euro anschieben. Die Werften und ihre mehr als 18 000 Mitarbeiter hätten es verdient, dass bei der Förderung die ebenfalls notwendige Flotte von Spezialfrachtern nicht vergessen wird.