Zwei Hamburger glänzten in Düsseldorf. Judith Rakers empfahl sich mit ihrer Moderation für weitere Shows, Jan Delay rockte die Düsseldorfer Arena.

Düsseldorf /Hamburg. Es war eine Show der Superlative, ultramodern, perfekt choreografiert: 36.000 Zuschauer sahen den Eurovision Song Contest (ECS) live in der Düsseldorfer Arena; die Show bescherte der ARD mit 13,83 Millionen Zuschauern eine sehr gute Quote (Vorjahr: 14,7 Millionen). Am Erfolg beteiligt waren gleich zwei Stars aus Hamburg: Sänger Jan Delay, 34, und "Tagesschau"-Moderatorin Judith Rakers, 35.

Von wegen hanseatisch kühl: Bei ihrem Debüt als ECS-Moderatorin ging Judith Rakers, deren silbernes Kleid glitzerte wie die Elbe in der Morgensonne, aus sich heraus - etwa, als die 35-Jährige mit den Moderatoren Stefan Raab (am Schlagzeug) und Anke Engelke das Vorjahres-Lena-Liedchen "Satellite" in einer Rock-'n'-Roll-Version sang. Allzu groß kann die Überwindung nicht gewesen sein. Die blonde Wahl-Hamburgerin ist gern gesehener Gast in der Hamburger Karaokebar Thai Oase.

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Auf der Bühne wirkten die drei gut eingespielt wie ein Team - vor allem Anke Engelke machte mit Esprit, exzellentem Englisch und Französisch und einem Timing für Witze einen sensationellen Job. Und für Judith Rakers gab's am Morgen danach von ARD-Unterhaltungschef Thomas Schreiber ein dickes Lob: Sie könne nicht nur das "Tagesschau"-Studio, sondern gleich eine ganze Arena bespielen. Hat sich die Hamburgerin nun für ganz andere Formate empfohlen? "Was Judith am Sonnabend abgeliefert hat, war dem Anlass würdig - und es duftet nach mehr! Sie bringt alles mit für die große Bühne, inhaltlich und optisch. Da wird noch was kommen von ihr, da bin ich fest überzeugt", sagt ihr "Tagesschau"-Kollege Marc Bator.

Auch Produzent und "NDR-Talkshow"-Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt lobt Rakers: "Ich finde, dass sie es grandios gemacht hat. Sie ist eine bemerkenswerte Moderatorin, eine geradlinig und sensibel nachfragende Frau." Und "Mister Tagesthemen" Tom Buhrow sagt: "Ich wusste, dass Judith Rakers es super machen würde. Sie war natürlich, charmant und schlagfertig."

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Der Abend - eine gelungene Inszenierung. Im rasanten Tempo wechselten sich die Interpreten ab, deren Performance zwischen braven Weltverbesserer-Ständchen (Finnlands Paradise Oskar) und hyperaktiver Hüpf-Akrobatik (Irlands Jedward) kaum Wünsche offengelassen haben dürfte. Kurz vor Vergabe der Länderpunkte rockte Jan Delay die Halle. Im dandyhaften Karo-Anzug des Hamburger Designers Bent Angelo Jensen ("Herr von Eden"), mit Purpur-Krawatte, Hut und Sonnenbrille. Später feierte der Sänger bis in die frühen Morgenstunden. Sein Fazit: "Hochemotional war's! Das war ein Auftritt für die Enkel."