Die FDP-Basis stärkt die neue Führung. Das hat sie auch nötig

Die Hoffnung der Liberalen ruht darauf, dass Rostock als Tiefpunkt in ihre neuere Geschichte eingeht. Bei den jüngsten Landtagswahlen waren fünf Prozent eine echte Hürde. Und in einer Umfrage stellen die Deutschen der FDP ein Zeugnis aus, das auch als Totenschein gelesen werden kann. 61 Prozent sind der Überzeugung, dass mit dieser Partei verlässliche Politik nicht mehr möglich ist. Nur jeder Dritte glaubt, dass sich die FDP mit Philipp Rösler auf dem richtigen Weg befindet.

Der Parteitag war diszipliniert genug, das neue Team nicht mit weiteren Mühlsteinen zu belasten. Rösler, der gut gelaunt den Wiederaufstieg der Freien Demokraten versprach, wurde mit einem 95-Prozent-Ergebnis belohnt. Auch seine Stellvertreter Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Holger Zastrow dürfen sich gestärkt fühlen. Lediglich Birgit Homburger, die ihr Scheitern als Fraktionsvorsitzende auch mit ihrer schwäbischen Sprachfärbung begründete, wurde abgestraft.

Die Delegierten verabschiedeten Guido Westerwelle mit Anstand und Respekt vom Parteivorsitz. Die befürchtete Abrechnung blieb aus. Westerwelle wird Außenminister bleiben - und Teil des Teams, das keine Schonzeit hat. War Rostock nicht der Tiefpunkt, wird es den nächsten Aufbruch geben. Spätestens nach der Bundestagswahl.