Es ist schon ein sehr merkwürdiges Zusammentreffen: Während die chronisch defizitäre Kunsthalle noch plant, ihre Galerie der Gegenwart für fünf Monate weitgehend zu schließen, weil sie keine andere Möglichkeit sieht, den von ihr geforderten Sparbeitrag zu leisten, entdeckt die städtische Vermietungsfirma IMPF, dass die Rauchschutzklappen im Ungers-Bau dringend erneuert werden müssen. Nun wird die Galerie der Gegenwart zwar offiziell nicht aus Spar-, sondern aus Sicherheitsgründen monatelang geschlossen bleiben, doch der Effekt ist der Gleiche: Die Kunsthalle kann Betriebskosten sparen und damit ihr Defizit abbauen, aber die Hamburger Museumsszene verliert erheblich an Attraktivität.

Und die Kulturstadt Hamburg blamiert sich nach Kräften. Doch daran wird sich das Publikum gewöhnen müssen, denn um ihre Haushalte bis 2013 mit einer schwarzen Null abzuschließen, müssen die Museen ihr Leistungsangebot herunterfahren. Schon jetzt gibt es zum Beispiel im Museum für Hamburgische Geschichte kaum noch Ausstellungen.

Dass Hamburgs Museen "auskömmlich finanziert" seien, ist die Lebenslüge hiesiger Kulturpolitik. Wenn die Stadt in dieser Krisenzeit nicht mehr Geld für ihre vier Museumsstiftungen aufbringen kann, dann sollte sie die Konsequenzen ziehen und ein oder mehrere Häuser schließen, als die gesamte Museumslandschaft der Agonie preiszugeben.