Hamburg. Erdhügel-Alarm! Wenn sich der penibel gezüchtete Rasen in eine Kraterlandschaft verwandelt, muss der Hausbesitzer etwas tun. Nur was?

Seine Wohnung unterzuvermieten ist so eine Sache. Ein solches Konstrukt birgt Konfliktpotenzial, welcher Hausbesitzer will wirklich, dass sich jemand anderes bei ihm wie zu Hause fühlt. Da gibt es Streit über Sachen, die überall herumliegen, über die Definition von Ordnung und Sauberkeit, über Lärm und Gestank.

Das kann zu jeder Menge Frust führen, denn einfach wieder loswerden kann man einen Untermieter nicht. Diese Spezies ist geschützt. Für eine fristlose Kündigung braucht es einen berechtigten Grund, zum Beispiel, wenn der Untermieter die Miete nicht zahlt.

Haus und Garten in Hamburg: Untermieter loswerden? Gar nicht so leicht

Ansonsten kommt es darauf an, ob der Untermieter die gesamte Wohnung bewohnt oder er sie sich mit dem Vermietenden teilt, ob der untervermietete Wohnraum möbliert oder unmöbliert ist.

Lebt ein Untermieter seit weniger als fünf Jahren in einem oder mehreren unmöblierten Räumen der Wohnung, die auch der Besitzer oder Hauptmieter bewohnt, dann gilt nach Paragraf 573 a Absatz 2 BGB eine erleichterte Kündigung, wobei sich die reguläre Kündigungsfrist von drei Monaten in solchen Fällen um drei Monate verlängert.

Maulwurfhügel im Garten: Realität hat nichts mit Kinderbuch zu tun

Warum man das wissen sollte? Keine Ahnung. Hilft in diesem Fall nämlich gar nichts. Denn der Untermieter, um den es geht, schert sich nicht um Sonderkündigungsrechte. Er lässt sich nicht vertreiben, breitet sich stattdessen immer weiter aus, pfeift dabei auf die schöne Ordnung und macht Dreck, wie er lustig ist. Gefragt, ob er überhaupt einziehen darf, hat er auch nicht. Er gehört zur ungeliebten Art. Dabei lebt er nicht einmal im Haus.

Hatten Sie auch schon mal einen Maulwurf im Garten? Dann können Sie nachvollziehen, wie sehr es einem Hausbesitzer zusetzt, wenn er morgens aus dem Fenster guckt und auf eine Spur der Verwüstung blickt: etliche Erdhügel auf dem penibel gezüchteten Rasen.

Ja, Maulwürfe sind eigentlich ganz possierliche Tierchen, wer kennt nicht das Kinderbuch vom kleinen Grabowski, der vor dem bösen Bagger flüchten musste. Doch im eigenen Garten hört das Bilderbuch auf. Jeden Morgen ein halbes Dutzend neue Hügel, jeder einzelne ein Stich ins Gärtnerherz.

Wie wird man Maulwurf im Garten los? Lärm soll helfen, sagt man

Es muss etwas geschehen. Nur was? Wer sich mit diesem Untermieter anlegt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen. Fallen, Gift, Gänge fluten – geht gar nicht. Was helfen soll, ist Lärm. Erster Versuch: eine Horde Kinder einen Nachmittag über den Rasen toben lassen. Resultat: Dem Nachwuchs gefällt’s, dem Maulwurf auch. Am nächsten Morgen glänzen auf dem Rasen acht neue Erdhaufen.

Also anders. Ab in den Supermarkt, Plastikflaschen kaufen, Böden abschneiden und kopfüber in die Hügel stecken – sodass der Wind sie zum Pfeifen bringt. Klappt sogar. Scheint den Maulwurf jedoch genauso zu stören wie in die Haufen gerammte Eisenstangen, an denen leere Blechdosen klimpern – nämlich gar nicht.

Maulwurfschreck mit Ultraschall – der Untermieter stellt sich taub

Drei Tage und 30 Haufen später liefert der Paketbote härtere Geschütze: einen Satz solarbetriebener Maulwurfschreckstäbe, die den Tieren mittels Ultraschallwellen zusetzen sollen. Hightech vs. Grabowski – das Ergebnis dieses Gefechtes wird wohl klar sein.

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Genau, schade ums Geld. Dieser Untermieter scheint taub zu sein. Aber doch sicher geruchsempfindlich. Der Gartenbesitzer setzt auf die feine Nase des emsigen Tieres, verbuddelt frischen Knoblauch, verschüttet Essigessenz, probiert es mit saurer Milch, kocht Brennnesselsud und vergräbt stinkende Fischabfälle.

Die am nächsten Morgen ganz oben auf den frisch aufgelockerten Hügeln liegen.

So sitzt der geplagte Gartenbesitzer in seiner Verzweiflung in der Abenddämmerung auf einem Klappstuhl auf seinem Trümmerfeld, das mal ein Rasen war, Spaten in der einen, Eimer in der anderen Hand, und wartet, dass sich irgendwo vor ihm die Erde auftut. Um dann, blitzschnell, die Schaufel in den Boden zu rammen, den Maulwurf auszugraben und in ein idyllisches Waldstück umzusiedeln.

Haus oder Garten: Einen Maulwurf wird man erst los, wenn er von selbst auszieht

Obwohl der Maulwurf nicht geruchsempfindlich ist, kann er einen derartigen Hinterhalt natürlich riechen und verharrt in einer seiner möblierten Höhlen, bis der Jäger den Spaten ins Korn geworfen und sich ins Bett verzogen hat.

Um am nächsten Morgen beim Anblick der frisch aufgeworfenen Hügel zu kapitulieren. Diesen Untermieter wird er erst los, wenn dieser von selbst auszieht.