Thomas Martin gewann zum achten Mal in Folge den Großen Gourmet-Preis. 180 Gäste feiern auf dem Süllberg die Köche - und das Sechs-Gänge-Menü.

Blankenese. Nun ist er oben angekommen: Koch Thomas Martin vom Hotel Jacob gewinnt zum achten Mal in Folge den Großen Gourmet-Preis. Das ist bundesweit einmalig. Doch Hamburgs bester Koch will noch mehr: Thomas Martin peilt mit seiner Mannschaft den dritten Michelin-Stern an. Das erklärte er während der Gala zur Verleihung des Großen Gourmet-Preises, die vom Hamburger Abendblatt präsentiert wurde, auf dem Süllberg. "Um den zweiten Michelin-Stern zu halten, kochen wir besser", sagt er, "und ob der dritte Stern ins Jacob kommt? Schauen wir mal."

Rund 180 Gäste waren am Freitag beim Menü der Superlative dabei und genossen die sechs Gänge, die von den teilnehmenden Köchen Wahabi Nouri (Piment), Christoph Rüffer (Haerlin), Thomas Martin, Gerald Zogbaum (Küchenwerkstatt) und Karlheinz Hauser zubereitet wurden. Hauser war gestern in seinem Restaurant Seven Seas Gastgeber auf dem Süllberg.

Mit dabei waren auch vier Abendblatt-Leser, die bei der Verlosung zweimal zwei Karten gewonnen hatten und "mit großen Erwartungen" kamen, wie Dietrich Anders aus Pinneberg sagte, der mit seiner Frau Monika Brackert-Anders zu den Gewinnern zählte. "Allein der Dresscode mit dunklem Anzug lässt die Erwartungen steigen."

Die Entscheidung, wer der beste Koch Hamburgs wird, fiel jedoch nicht beim Gala-Menü, sondern vorher: Die Wertung basiert auf den gewichteten Auszeichnungen der bundesweiten Restaurantführer Michelin, Varta, Gault Millau, Schlemmeratlas, Gusto, Feinschmecker und den daraus errechneten Punkten.

Für die Ranglisten werden diese Restaurantführer und deren Bewertungen ausgewertet und in ein eigenes Punktesystem (ähnlich dem französischen Schulnotensystem) umgerechnet. Die ermittelten Punkte werden addiert und ergeben die Gesamtpunktzahl. Dicht auf den Fersen von Thomas Martin ist Christoph Rüffer, der sich im Restaurant Haerlin (Vier Jahreszeiten) jetzt auch mit zwei Michelin-Sternen schmücken darf. Der Kampf um einen dritten Michelin-Stern dürfte spannend werden, denn Rüffer arbeitet genau wie Vier-Jahreszeiten-Chef Ingo Peters mit einer großen Portion Ehrgeiz.

Für die 180 Gäste, die pro Person 195 Euro für die Gala zahlten, standen mehr als 30 Köche am Herd. Von Gänseleber über geröstete Atlantikjakobsmuschel, Kaisergranat und als Hauptgang einem Holsteiner Rehrücken (Thomas Martin) waren nur feinste Produkte im Menü vertreten.

Um alles abzurunden, kamen noch drei Gastköche zur Gala: Tillmann Hahn vom Restaurant Der Butt (Warnemünde) schuf das Amuse Bouche (Häppchen vor der Vorspeise) mit Coolen Salsa Shots. Der Berliner Zwei-Sterne-Koch Christian Lohse servierte die gerösteten Atlantikjakobsmuscheln mit gestovtem Lauch und weißer Buttersoße.

Die weiteste Anreise hatte Marc Fosh, Palma de Mallorcas populärster Szenekoch. Er brachte ein Mittelmeer-Rezept mit: "Kaltes Süppchen von Mandeln, Olivenöl und Knoblauch mit marinierten Sardinen mit Apfel-Fenchel-Gelee."