Tierisches Vergnügen im Tropen-Aquarium Hagenbeck.

Hamburg. Hier herrscht Hunger: Die Madagaskar-Fauchschaben machen sich über ein Stück Melone her, während die afrikanischen Klippschliefer ihren Brokkoli knabbern. Wenn die Halbaffen sich nicht gerade gegenseitig die Treppen rauf- und runterjagen, kauen sie unentwegt an Früchten und Blättern. Und auch die Königskobra, die längste Giftschlange der Welt, wartet zusammengerollt auf die nächste Mahlzeit. Die Brillenblattnasen-Fledermäuse hingegen wollen nicht warten: Sie holen sich ihr Fressen selbst. In ihrer dunklen Höhlengrotte schwirren sie umher und landen regelmäßig auf ihrem prall gefüllten Fressnapf, der nicht gerade nach Rosen duftet.

Im Tropen-Aquarium von Hagenbeck, das 2007 eröffnet wurde, gibt es Außergewöhnliches zu erleben. Es ist das erste und bisher einzige Großaquarium der Hansestadt. Auf 8000 Quadratmetern und vier Ebenen können Sie rund 14 300 exotische Tiere und über 300 unterschiedliche Arten in ihrem Lebensraum bestaunen - an Land, zu Wasser und unter der Erde, wo sich so manches Kriech- und Krabbeltier versteckt. Der Rundgang führt durch vier Themenbereiche: die Tropenwelt, die Höhlen, das Giftschlangendorf und die Unterwasserwelt.

Der zehn Jahre alte Hannes Lundius kann sich bei seinem Besuch im Tropen-Aquarium an den Tieren gar nicht sattsehen. Auge in Auge mit den Piranhas zu sein, findet er wahnsinnig aufregend. Und auch die Schwarzspitzen-Riffhaie in dem gigantischen, 14 Meter langen, sechs Meter hohen und 1,8 Millionen Liter Wasser fassenden Becken faszinieren ihn, ebenso wie die gepunkteten Wurzelmundquallen und der als "Nemo" bekannt gewordene Anemonenfisch.

Besonders lange bleibt Hannes vor einem speziellen Jungtier-Terrarium im Giftschlangendorf stehen. Hier kräuseln sich superkleine, niedliche Texas-Klapperschlangen, die vor ein paar Monaten zur Welt kamen. Kaum daumendick und höchstens 20 Zentimeter lang sind sie schon genauso gefährlich wie ihre Eltern. Sie beißen wie die Großen. Klappern können sie auch schon, aber nur ganz leise.

Eveline Düstersiek erlebt die Faszination, die das Tropen-Aquarium auf seine Besucher ausübt, nahezu jeden Tag. "Durch die artgerechte, naturnahe Gehege-Gestaltung und die besuchergerechte Präsentation der Tiere entsteht die Illusion, sich mitten im Lebensraum der Tiere zu befinden. Das kommt bei unseren Besuchern gut an", sagt die Mitarbeiterin des Tierparks.

Nach zwei Stunden bekommt auch Hannes Hunger. Auf geht's in die "Makalali-Lodge", ein Selbstbedienungs-Restaurant mit einem super Blick auf den großen Krokodil-See. Nach der Stärkung verabschiedet er sich aus den Tropen, nicht ohne einen letzten Blick auf die Fauchschaben zu werfen: Von der Melone ist inzwischen fast nichts mehr übrig.

Kinder

Tropen-Aquarium

Hagenbeck, Lokstedter Grenzstraße 2, 22527 Hamburg

Tel.: 040/530 03 30

www.hagenbeck-tierpark.de

Öffnungszeiten: Mo-So 9.00-18.00 Uhr

Eintrittspreise: Erwachsene 13 Euro, Kinder 9 Euro

ÖPNV: U 2, Haltestelle Hagenbecks Tierpark oder die Busse 22, 39, 181, 281, Haltestelle Hagenbecks Tierpark

Geeignet für alle, die Fauchschaben, Fledermäusen und Riffhaien schon immer einmal ganz tief in die Augen schauen wollten.