Ein Angebot, dass man nicht ablehnen kann: das Dal Fabbro“ in Hoheluft-West

Im „Dal Fabbro“ in den Elbvororten ist die Holde schon mehrfach auf den Geschmack gekommen. Nun präsentiert sie in Sommerlaune einen frischen Vorschlag: auf ins „Dal Fabbro“. Fragende Blicke quittiert sie mit kokettem Augenaufschlag und der Erklärung: Was Vater Salvatore 1986 in Blankenese begründete und seitdem auf Spitzenniveau hält, führt Sohn Leonard Testa seit Februar in Hoheluft-West fort – als „Winebar & Ristorante“. Der Name eint beide Lokalitäten: Dal Fabbro, der Schmied. Ein Mann der soliden Arbeit und der Kunstfertigkeit.

Die nicht unkomplizierte Parkplatzsuche steigert den Appetit, doch im Nu ist das kurzzeitige Ungemach vergessen. Dieses Restaurant, so der erste Blick, hat Charme: Dazu tragen die geschmackvolle Beleuchtung, verschieden hohe Tische mit Stühlen oder Barhockern, der liebevoll herausgeputzte Stuck und viel warmes Holz bei. „Ein Wohlfühl-Ristorante“, merkt die Holde an.

Derweil platziert Kellnerin Olga, die sich als Ehe- frau des Chefs mit Esprit entpuppt, eine Schiefertafel. Was bitte ist der Unterschied zwischen Antipasti misti dello Chef und della Casa? Die Vielfalt. Folglich notiert Olga die Hausvariante (12,50 Euro). Die Holde bestellt einen Mozzarella (10,50 Euro), der sie wenig später dahinschmelzen lässt. Die Krönung ist der Wein: Der Nozze d’Oro Tasca d’Almerita, ein Sauvignon aus Sizilien, betört die Sinne höchst anregend. Die Holde nähert sich ihrer Hochform.

Nach den frischen und erstklassigen Antipasti entdeckt sie im hinteren Teil des Restaurants einen Quell des Glücks: erlesen gefüllte Weinregale. Kellner

Johnny, ein junger Mann mit Sonne in der Seele, dem die Holde nicht nur einen Blick schenkt, erläutert Näheres. Gut und gern 180 Sorten werden feilgeboten: zur sofortigen Verköstigung vor Ort, aber auch zum Mitnehmen nach Hause. Unsere konsequente Entscheidung: beides bitte. Da Gläser mit 0,15 Litern ausgeschenkt werden, wird das auch nicht zu viel.

Doch jetzt gilt die Konzentration den Hauptspeisen. Das Leben kann so schön sein! Die Holde labt sich an Steinbutt unter der Kartoffelkruste mit frischen Trüffeln und Gemüse. Diese Kreation wahrhaftiger Kochkunst ist ihre 22,50 Euro mit jedem Bissen wert. Die eigene Wahl fällt auf eine Piadina mit Speck und geräuchertem Scamorza, einem würzigen Käse (9,50 Euro). Das Teil kommt erstklassig und ist so etwas wie eine Mischung aus Pizza und Flammkuchen. Am Nachbartisch schwärmen Stammgäste derweil höchst kommunikativ von der Küche mit sizilianischem Einschlag, die hausgemachten Steinpilzravioli in Trüffelcreme (16,50 Euro) sind offensichtlich ein Volltreffer. Süßen Verführungen zum Finale wie Panna cotta mit Himbeersauce (6,50 Euro) widersteht die Holde konsequent.

„Eine Oase erster Klasse zu angemessenen Prei- sen“, fährt sie beim Verlassen der lauschigen Gaststätte fort. Absolut treffend. Und noch auf dem Bürgersteig des Eppendorfer Wegs werden zwei Beschlüsse gefasst. Nummer eins: Wir kommen wieder. Der zweite: Nächstes Mal ist die herrlich abgeschirmte Terrasse dran.

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Kurz-Biografie

Nur ein echter Kenner kann Gästen den besten und längst nicht teuersten Wein bieten. So wie „Dal Fabbro“- Chef Leonard Testa. Der 30 Jahre alte Hamburger italienischer Eltern unternimmt gern Weinreisen, zuletzt nach Südafrika. Er lernte Restaurantfachmann im Hotel Jacob, besitzt ein Sommelier-Diplom, arbeitete acht Jahre im Ristorante seines Vaters Salvatore und ist nun selbstständig, mit Herzblut wie Kochkunst. Und er bekennt sich zum italienischen Meister Juventus Turin.

TONNO ALLA SICILIANA

Rezept von Leonard Testa

Für 4 Personen :

500 g Thunfisch

100 g Semmelbrösel

15 Blätter Minze

je 2 EL Rosinen + Walnüsse

1⁄2 Knobizehe,

1 EL Olivenöl

Für die Caponata:

1 Aubergine,

1 Zucchini

2 Stangen Staudensellerie

je 1 rote + gelbe Paprika

200 g Kirschtomaten

2 Schalotten

Olivenöl

20 g Zucker

1 EL Balsamico

50 g geröstete Pinienkerne

50 g Rosinen

Zitronenthymianschaum:

2 Schalotten gewürfelt

1⁄2 Bund Zitronenthymian

1 EL Butter,

0,1 l Weißwein

0,2 l Milch,

60 g Butter

1 Caponata: Gemüse, Schalotten würfeln, Tomaten vierteln. Auberginen, Zucchini, Paprika mit Öl aus- backen. Im Topf Schalotten, Sellerie mit 2 EL Öl glasig dünsten, Zucker dazu, mit Essig ablöschen. Gemüse mit Rest-Zutaten ca. 3 Min. kochen.

2 Thymianschaum: Schalotten in Butter mit Thymian anschwitzen, Weißwein auffüllen. 1⁄4 Einkochen, Milch einrühren. Alles 1 x aufkochen, ca. 10 Min. ziehen lassen. In feinem Sieb passieren, abschmecken.

3 Thunfisch in 60-g-Scheiben kurz grillen oder in einer Pfanne scharf von beiden Seiten in Öl anbraten.

4 Schäumen der Soße: gewürfelte, kalte Butter mit Stabmixer oder Schneebesen in die heiße Flüssigkeit mixen, bis sich ein Schaum an der Oberfläche bildet.

5 Anrichten: Kartoffelpüree mittig auf Teller geben und darauf Thunfisch, Caponata und Chips geben.

Dal Fabbro Winebar & Ristorante , Eppendorfer Weg 176, 20253Hamburg, Tel. 87098849,Mo–Sa17–0 Uhr, www.dalfabbrowinebar.de