Der VfB Stuttgart versinkt immer mehr im Mittelmaß. Die schwachen Schwaben kamen in der Fußball-Bundesliga nur zu einem enttäuschenden 0:0 gegen Arminia Bielefeld und verpassten damit den erhofften Befreiungsschlag.

Stuttgart. Der auswärts weiterhin sieglose Tabellenvorletzte aus Ostwestfalen konnte sich vor 52 000 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena wenigstens als moralischer Sieger fühlen. Die Platzherren warten nun seit vier Partien auf einen "Dreier". VfB-Trainer Armin Veh räumte ernüchtert ein: "Wir bekommen es momentan nicht gebacken."

Der VfB enttäuschte auf ganzer Linie und knüpfte nahtlos an die letzten schwachen Heimauftritte an. Spielerisch konnten die Schwaben, bei denen Kapitän Thomas Hitzlsperger zunächst erneut auf der Bank saß, keine Akzenten setzen. Es fehlte an Schwung, Dynamik und Durchsetzungswillen. "Ich bin unzufrieden", kritisierte Veh die müde Vorstellung seiner Schützlinge. "Wir zeigten zu wenig Laufbereitschaft und waren nicht aggressiv genug." Mittelfeldspieler Roberto Hilbert sagte: "Uns fehlte der Druck nach vorn."

So hatten es die Bielefelder trotz des Ausfalls von sieben Akteuren relativ einfach, Paroli zu bieten. Geschickt gestaffelt, ließen sie gegen die harmlosen Hausherren kaum Chancen zu. Mario Gomez scheiterte am Arminen-Schlussmann Dennis Eilhoff (15.). Ludovic Magnin traf mit einem Volleyschuss nur das Außennetz (17.). Mehr an Torgefahr konnten die Stuttgarter im ersten Durchgang nicht entwickeln. Zudem musste Sami Khedira schon nach 36 Minuten wegen einer Leistenverletzung vom Platz. Der Mittelfeldspieler musste seine Teilnahme am "U21"-Länderspiel absagen.

Stuttgart hatte sogar Glück, dass Oliver Kirch bei der einzigen erwähnenswerten Chance der Ostwestfalen Sekunden vor dem Seitenwechsel allein vor VfB-Torhüter Jens Lehmann den Ball nicht voll traf (45.). Ansonsten versuchten die locker mithaltenden Bielefelder ihr Glück mit Fernschüssen - allerdings vergeblich.

"Kompliment an meine Mannschaft", sagte Arminen-Trainer Michael Frontzeck. "Das war die beste Auswärtsleistung." Sein Team habe kompakt gestanden und wenig zugelassen. "Wir haben drei hundertprozentige Chancen vergeben. Es wäre mehr möglich gewesen."

Lehmann hätte mit einem schweren Patzer beinahe das 0:1 verschuldet (51.). Mit den Gedanken offensichtlich woanders, warf der Ex-Nationalkeeper den Ball im Strafraum Christopher Katongo vor die Füße. Dieser wollte Lehmann noch umspielen. Dabei konnte der Schlussmann den Ball gerade noch mit einer Hand wegschlagen und somit seinen schweren Fehler ausbügeln. Den Nachschuss von Arminen-Torjäger Artur Wichniarek blockte Matthieu Delpierre vor der Linie ab.

Elson bot sich danach zweimal die Gelegenheit zur VfB-Führung. Der brasilianische Spielmacher scheiterte mit seinen platzierten Schüssen (59. und 64.) jedoch jeweils an Eilhoff. Es blieb jedoch bei solchen Einzelaktionen. Spielerisch konnten die schwachen Stuttgarter den Hebel nicht mehr umlegen. Arthur Boka klärte zudem nach einem Kopfball von Michael Lamey (79.) auf der Linie und rettete so dem VfB den Punkt.