Hamburg. Kreisverkehr und Parkanlage im Grindelviertel erinnern künftig an Arie Goral und Paul Abraham. Neuer Straßenname auch in Bergedorf.

Der Hamburger Senat hat beschlossen, im Grindelviertel zwei Flächen nach NS-Verfolgten zu benennen. Der Kreisverkehr in der Straße Grindelhof in Rotherbaum soll künftig an den jüdischen Dichter, Journalisten, Maler und Friedensaktivisten Arie Goral erinnern, wie die Kulturbehörde am Mittwoch mitteilte. Ein Teil der Parkanlage Grindelberg in Harvestehude wird künftig nach dem ungarischen Komponisten "Paul-Abraham-Park" benannt.

Der in Hamburg aufgewachsene Goral flüchtete 1934 vor den Nazis nach Palästina und kehrte 1952 nach Hamburg zurück, wo er 1996 starb. Er zählte 1982 zu den maßgeblichen Initiatoren des Heinrich-Heine-Denkmals auf dem Rathausmarkt.

Paul Abraham floh 1933 nach Budapest

Der 1892 in Ungarn geborene Abraham feierte Anfang der 1930er Jahre große Erfolge mit Operetten. 1933 floh er über Budapest und Kuba nach New York. Mitte der 1950er Jahre kehrt er nach Deutschland zurück, wo er 1960 in einem Hamburger Sanatorium starb.

Außerdem wird in Bergedorf ein Weg nördlich der Bahnlinie zwischen Oberer Landweg und Bahnhof Allermöhe in Karl-Heinz-Rissmann-Weg benannt. Der Industriekaufmann (1934-2007) war von 1977 bis 1997 Mitglied der Bezirksversammlung Bergedorf und 14 Jahre Erster Vorsitzender der ARGE Bergedorf-West. Der Straßenname "Wilhelmsburger Reichsstraße" soll, so der Senat, auch künftig für die neue Trasse parallel zur Bahnlinie gelten.