Schenefeld. 7:5-Erfolg in der Floorball-Bundesliga zum Hauptrundenabschluss in Schenefeld. Für die Blau-Weißen geht es gegen den Abstieg.

Ein schönes Ritual haben sie bei den Floorball-Bundesliga­spielen in Schenefeld. Schießt der Gastgeber ein Tor, fragt der Hallensprecher zum Ende seiner Ansage: „Wie ist der Himmel?“, und die Fangemeinde antwortet, in Anlehnung an den Vereinsnamen: „Blau-Weiß!“

Am Sonnabendabend allerdings, als das letzte Spiel der Hauptrunde abgepfiffen war, hingen trübe, graue Wolken über den wackeren Blau-Weißen. Mit 5:7 (3:3, 1:1, 1:3) war das Lokalderby gegen die ETV Piranhhas Hamburg verloren gegangen, was bedeutete, dass für den Tabellenneunten Schenefeld die Saison mit der Abstiegsrunde fortgesetzt wird, während die auf Rang fünf platzierten Eimsbütteler im Play-off-Viertelfinale antreten dürfen.

ETV effektivere Mannschaft

Nur zwei Punkte hatten die Nachbarn vor dem Derby in der Tabelle getrennt, mit einem Sieg wäre Schenefeld am Lokalrivalen noch vorbeigezogen. Warum dies nicht gelang, hatte Spielertrainer Felix Irrgang schon kurz nach Spielende analysiert. „Die ganze Woche haben wir geübt, wie wir uns aus der Abwehr lösen wollen, aber das hat leider gar nicht funktioniert. Das ist enttäuschend und ärgerlich“, sagte der 26-Jährige. So waren zwei bittere Fehler in der Spieleröffnung, die zu Gegentoren führten, einer der Knackpunkte. Ein weiterer war das 4:6 elf Minuten vor Spielende, das der ETV in Unterzahl erzielen und damit erstmals einen Zweitorevorsprung herausarbeiten konnte. „Letztlich muss man anerkennen, dass der ETV die effektivere Mannschaft war und deshalb verdient gewonnen hat“, sagte Schenefelds Kapitän Lasse Schmidt.

Bereit für die Play-offs

„Wir denken auch, dass der Sieg in Ordnung geht. Unsere junge Mannschaft hat etwas gebraucht, bis sie das neue Spielsystem verstanden hat. Nun hat sie sich für den Aufwand in der Rückrunde belohnt. Wir werden für die Play-offs bereit sein“, sagten die ETV-Trainer Mathis Wittneben und Johan Nilsson. Während die Piranhhas am Wochenende 16./17. März mit einem Heimspiel gegen den TV Lilienthal ins Viertelfinale starten – Weißenfels und Leipzig sind direkt fürs Halbfinale qualifiziert, die Teams auf den Rängen drei bis sechs spielen die beiden weiteren Teilnehmer aus –, wissen sie in Schenefeld noch nicht, wann die Abstiegsrunde startet.

Da Lilienthal in der kommenden Saison nicht mehr antritt, gibt es keinen direkten Absteiger, Blau-Weiß und Chemnitz spielen in den Play-downs den Relegationsgegner des Zweitligazweiten aus. „Unser Vorteil ist, dass wir aus der vergangenen Saison wissen, wie Play-downs funktionieren. Wir können das“, sagte Kapitän Schmidt. Die Sonne wird also schon bald wieder scheinen am blau-weißen Schenefelder Himmel.