Berlin. Kipchoge sorgt für eine Sternstunde der Leichtathletik. Der Kenianer bleibt 1:18 Minuten unter dem bisherigen Weltrekord.

Im dritten Anlauf hat es Eliud Kipchoge endlich gepackt und seinen Triumph beim Berlin-Marathon mit einem fantastischen Weltrekord gekrönt. Der 33 Jahre alte Kenianer wurde am Sonntag seiner Favoritenrolle gerecht, bestimmte das Rennen vom Start an und rannte in unglaublichen 2:01:39 Stunden durchs Ziel an der Straße des 17. Juni.

Bei anfangs idealen Wetterbedingungen war der Olympiasieger damit 1:18 Minute schneller als sein Landsmann Dennis Kimetto vor vier Jahren auf dem gleichen Kurs. Kipchoge ist damit der Erste, der die klassischen 42,195 Kilometern unter 2:02 Stunden absolvierte.

Die schönsten Momente vom Marathon

Profi Kipsang kämpft um den Weltrekord
Profi Kipsang kämpft um den Weltrekord © dpa
Die Läufer warten auf den Start
Die Läufer warten auf den Start © dpa
Michael Müller schießt das Rennen an
Michael Müller schießt das Rennen an © dpa
Viele Handbiker nahmen am Marathon teil
Viele Handbiker nahmen am Marathon teil © dpa
Statt mit Laufsachen geht es mit Anzug auf die Strecke
Statt mit Laufsachen geht es mit Anzug auf die Strecke © dpa
Noch ein ausgefallener Läufer
Noch ein ausgefallener Läufer © Reto Klar
Die Zuschauer unterstützen die Läufer
Die Zuschauer unterstützen die Läufer © Reto Klar
Die Läufer sind auf dem Alexanderplatz angekommen
Die Läufer sind auf dem Alexanderplatz angekommen © Reto Klar
Die Sonne scheint - bestes Marathon-Wetter
Die Sonne scheint - bestes Marathon-Wetter © dpa
Die Läufer passieren die Siegessäule
Die Läufer passieren die Siegessäule © dpa
Über 44.300 Läufer nehmen am Marathon teil
Über 44.300 Läufer nehmen am Marathon teil © dpa
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr scheint beim 45. Berlin-Marathon die Sonne
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr scheint beim 45. Berlin-Marathon die Sonne © dpa
...und auch Obelix ist dabei
...und auch Obelix ist dabei © dpa
Die Läufer auf dem Weg zur Siegessäule
Die Läufer auf dem Weg zur Siegessäule © dpa
Lichtspiel: Die Läufer passieren die Siegessäule
Lichtspiel: Die Läufer passieren die Siegessäule © Reto Klar
Tausende Sportler laufen beim 45. BMW-Berlin-Marathon am Kanzleramt vorbei
Tausende Sportler laufen beim 45. BMW-Berlin-Marathon am Kanzleramt vorbei © dpa
Beim Marathon geht es an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei
Beim Marathon geht es an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei © dpa
Die Feuerwehrmänner haben bestimmt eine gute Aussicht auf den Berlin-Marathon
Die Feuerwehrmänner haben bestimmt eine gute Aussicht auf den Berlin-Marathon © dpa
Die Fans fallen beim Marathon mit ihrer Kopfbedeckung auf
Die Fans fallen beim Marathon mit ihrer Kopfbedeckung auf © dpa
Auch ein selbsternannter König ist dabei
Auch ein selbsternannter König ist dabei © dpa
Ein Teilnehmer läuft mit einem Springseil die Strecke entlang
Ein Teilnehmer läuft mit einem Springseil die Strecke entlang © dpa
Der Spielmannszug aus Pankow unterstützt Kipchoge
Der Spielmannszug aus Pankow unterstützt Kipchoge © Reto Klar
Diese Medaillen bekommen die Läufer, wenn sie das Ziel passiert haben
Diese Medaillen bekommen die Läufer, wenn sie das Ziel passiert haben © dpa
Kipchoge überquert die Ziellinie
Kipchoge überquert die Ziellinie © dap
Kipchoge freut sich über seine Weltrekord-Zeit
Kipchoge freut sich über seine Weltrekord-Zeit © dpa
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"Ich war perfekt vorbereitet und wollte nur mein Rennen laufen. Nun bin ich unendlich dankbar und glücklich", sagte der strahlende Sieger. Zweiter wurde Kipchoges Landsmann Amos Kipruto (2:06:23 Stunden) vor Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang (Kenia/2:06:48).

Kipchoge ist schnell unterwegs

Im Windschatten seiner anfangs drei Pacemaker schlug Kipchoge sofort ein Höllentempo an und hatte schon nach fünf Kilometern einen Vorsprung von neun Sekunden auf Verfolger Kipsang. Die Halbmarathon-Marke passierte Kipchoge in 61:06 Minuten - da war er schon 39 Sekunden schneller als Kimetto bei seinem Rekord-Rennen. Während Kipchoge weiter auf die Tube drückte, brach Kipsang bei Kilometer 25 ein, wurde dann aber noch Dritter.

120.000 Euro Prämie für den Kenianer

Neben dem üppigen Antrittsgeld darf sich Kipchoge, durch den Sport ohnehin schon Millionär, über eine satte Prämie von insgesamt 120 000 Euro freuen: 50 000 Euro für den Weltrekord, 40 000 für den Sieg und 30 000 Euro zusätzlich als Bonus für seine Zeit unter 2:04 Stunden.

Achter Weltrekord in 20 Jahren

Kipchoge sorgte bei der 45. Auflage des Marathon-Klassikers für den bereits achten Männer-Weltrekord in Berlin seit 20 Jahren. Die letzten sieben fielen alle auf dem schnellen Hauptstadt-Kurs. Zum vierten Mal in Serie holte sich ein Dauerläufer aus dem kenianischen Hochland den Rekord: Nach Patrick Makau (2011), Kipsang (2013) und Kimetto (2014) schaffte es nun Kipchoge.

Zweimal war Kipchoge beim Angriff auf Kimettos Zeit gescheitert: 2015 bremsten ihn defekte Laufschuhe mit herausschlappenden Innensohlen; im Vorjahr verhinderten Regen, Wind und nasse Straßen die Krönung - nur 35 Sekunden fehlten zu Kimettos Fabelzeit.

Kipchoge, der mit seiner Frau und den drei Kindern in Eldoret lebt, hatte den Marathon sogar schon in 2:00:25 Stunden abgespult - allerdings unter Laborbedingungen. Bei dem Projekt "Breaking2" des Sportartikelherstellers Nike lief er am 6. Mai 2017 auf dem Formel-1-Kurs in Monza zwar die schnellste Zeit überhaupt, der Leichtathletik-Weltverband IAAF erkannte sie aber nicht als Weltrekord an. Unter anderem deshalb, weil bei dem Nachtrennen in jeder Runde die Tempomacher ausgewechselt wurden.

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