Westerland. Die fiktive Sylter Fluglinie „Catapult Air“ schießt Urlauber auf die Insel. Ein Satire-Video zu der Idee hat einen ernsten Hintergrund.

Weil die Bahnstrecke vom Festland nach Sylt nur eingleisig befahrbar ist, klagen Reisende über erhebliche Probleme. Die Verspätungen könnten bald Vergangenheit sein – zumindest, wenn man einem Satire-Video glaubt.

Die Lösung für die Bahnausfälle soll dem Video zufolge ein Katapult sein. Die fiktive Airline „Catapult Air“ schießt Reisende damit einfach über das Wasser auf die Insel – bei Wunsch auch mit einem Gepäckstück. Am Strand angekommen, fragt dann ein Mitarbeiter der Airline: „Hatten Sie einen guten Flug, Herr Meyer?“ und hilft beim Koffer.

„Wir sind schnell, wir sind zuverlässig und wir sind pünktlich“, sagt der Chef von „Catapult Air“ in dem knapp dreiminütigen Videoclip, mit dem Sylt Marketing augenzwinkernd auf ein Dauerärgernis aufmerksam macht.

Das ernste Problem hinter dem Video: Es gibt technische Probleme an Zügen und Gleisen – und die Strecke von Niebüll am Festland bis Westerland auf Sylt ist nur eingleisig.

Petition für ein zweites Gleis

„Wir müssen dem Bundesverkehrsministerium verdeutlichen, dass der eingleisige Engpass nicht nur den hier lebenden und arbeitenden Menschen schadet, sondern auch den jährlich knapp eine Million anreisenden Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet“ sagte der Geschäftsführer von Sylt Marketing, Moritz Luft, am Dienstag zu dem Kurzfilm, mit dem ein zweites Gleis für die Bahnstrecke gefordert wird. Am Ende des Videos wird auf eine Petition zu dem Thema aufmerksam gemacht.

Immer wieder gerate der Verkehr ins Stocken und phasenweise sogar zum Erliegen, heißt es zum Abschluss. „Allein im Mai und Juni sind über 150 Züge ausgefallen. Die Pünktlichkeit der Personenzüge bei Ankunft auf Sylt lag bei unter 40 %.“ (dpa)