Hamburg. Nach drei Jahren und etlichen Verzögerungen soll der Betrieb im November starten. Einige haben die Hoffnung jedoch schon aufgegeben.

Wenn Anwohner bei Google nach den Keywords „Fahrstuhl“ und „Barmbek“ suchen, erscheint als zweites Suchergebnis ein Link zum HVV und dem Thema „Mobilität für alle – barrierefrei unterwegs“ . Barrierefrei ist am S-Bahn-Bahnsteig jedoch aktuell gar nichts. Und dafür ist nicht der HVV, sondern die Deutsche Bahn verantwortlich.

Seit drei Jahren steht der Fahrstuhl zu den S-Bahnen in Barmbek still. Dabei ist der Bahnhof, mit 88.000 U- und S-Bahn-Fahrern täglich, eines der Hauptumsteigekreuze Hamburgs. Fahrgäste, die auf einen Fahrstuhl angewiesen sind, müssen auf Rolltreppen und Treppenaufgänge ausweichen oder den Bahnhof auf ihrer Reise komplett meiden. Die Dauerbaustelle Barmbek besteht seit Herbst 2009. Damals starteten die Baumaßnahmen für einen neuen ZOB. Darüber hinaus sollen die Bahnhofszugänge erweitert, die Schalterhallen modernisiert und der barrierefreie Ausbau vorangetrieben werden.

Fahrstuhl ist eine Sonderanfertigung

Der ZOB ist mittlerweile fertiggestellt, auch der Nordausgang wurde im Dezember 2016 eröffnet. Davon haben mobil eingeschränkte S-Bahn-Fahrer im Alltag jedoch eher wenig. Sie sind auf den Fahrstuhl angewiesen. Ein Grund für die Verzögerungen ist, laut Deutsche Bahn, die aufwendige Installation und Herstellung des Fahrstuhls. „Es handelt sich um eine Sonderanfertigung mit mehreren Halten und Ausstiegen über Eck“, teilt eine Bahnsprecherin dem Abendblatt mit.

Die Fahrgäste ärgern sich jedoch vor allem über die regelmäßigen Verzögerungen der Inbetriebnahme. "Es ist völlig unfassbar für mich, dass die Deutsche Bahn über mehrere Jahre hinweg nicht in der Lage ist, den Fahrstuhl für den S-Bahnhof Barmbek wieder in Betrieb zu nehmen", sagt ein Anwohner.

Probebetrieb soll Anfang November starten

Das aktuellste Statement der Deutschen Bahn dazu: „Wir werden die Aufzugsanlagen in Betrieb nehmen, wenn diese zuverlässig laufen. Wir hoffen den Aufzug für die Öffentlichkeit Anfang November freigeben zu können.“ Das beinhalte jedoch zunächst einen Probebetrieb, bei dem „das Aufzugverhalten von Technikern besonders genau beobachtet“ wird, so die Bahn-Sprecherin.

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Nicht nur bei Google wird man zum Thema „Fahrstuhl Barmbek“ fündig. Auch bei Twitter lassen User ihrem Ärger Luft. Über die Jahre hinweg haben sich Tweets wie „Vielleicht funktioniert der Fahrstuhl der DB in Barmbek dann ja schon im August wieder... #optimismus“ oder „Fahrstuhl und Rolltreppe in Barmbek kaputt, danke @SBahnHamburg — für nichts“ gesammelt. Der letzte stammt von 2015. Die Twitter-Gemeinde hat die Hoffnung auf ein Barmbek-Fahrstuhl-Happy-End anscheinend längst aufgebeben.