Dichter Rauch an der Französischen Straße. Angeblich ist im Keller der Galeries Lafayette ein Trafo in Brand geraten.

Riesige schwarze Rauchschwaden über dem Gendarmenmarkt in Mitte waren das weithin sichtbare Zeichen: Feuer an dem Kaufhaus Galeries Lafayette an der Friedrichstraße. Die Nachricht verbreitete sich schnell beim Kurznachrichtendienst Twitter, noch während erste Löschfahrzeuge das renommierte Luxuskaufhaus am Freitagnachmittag erreichten. Nach ersten Angaben der Feuerwehr war im Keller des Gebäudes ein Transformator in Brand geraten, aus welchen Gründen blieb zunächst unklar. Die Einsatzkräfte versuchten, mit Atemschutz zum Brandherd vorzudringen. Doch auch nach mehr als einer Stunde war dies nicht gelungen.

Benachbarte Büros und Geschäfte wurden evakuiert

Besucher des Lafayette wurden aber per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, das Gebäude umgehend zu verlassen. Das Personal war den Kunden dabei behilflich. Besucherin Monika Reis wurde in der Gourmet-Abteilung an der Sushi-Bar von der Aufforderung überrascht. „Ich hatte meine Einkäufe so weit erledigt und wollte noch ein Gläschen Champagner trinken“, erzählte sie der Berliner Morgenpost. Sie habe sich noch kurz zuvor mit der Bedienung über den Anschlag auf den Marathon-Lauf in Boston unterhalten, als die Alarmanlage des Kaufhauses anschlug. „Ich bin dann wie alle anderen auf dem kürzesten Weg ins Freie gelaufen. Nun warte ich darauf, dass ich an mein Auto gelange, das ich in der Tiefgarage abgestellt habe.“ Zahlreiche Besucher kamen nicht an ihre Fahrzeuge, weil die Tiefgarage gesperrt war.

Auch angrenzende Büroräume und Geschäfte mussten wegen des Brandes evakuiert werden. Davon betroffen waren unter anderem die Ritter-Sport-Welt und das bekannte Restaurant Borchardt’s. Eine Besuchergruppe, die sich vor einem halben Jahr einen Tisch in dem Lokal reserviert hatte, zeigte sich enttäuscht. Das geplante Schnitzelessen fiel für die Gesellschaft komplett aus.

Busverkehr beeinträchtigt, U-Bahn konnte fahren

Neben Teilen der Jäger- und Französischer Straße war auch die Charlottenstraße in Höhe Gendarmenmarkt für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mussten die Buslinie 147 zwischen Fischerinsel und Unter den Linden umleiten. Der U-Bahnverkehr der Linie 6, die direkt unter der Friedrichstraße neben dem Kaufhaus verläuft, war indes nicht von dem Feuerwehreinsatz beeinträchtigt. Besonders an der Seite der Französischen Straße waren am Nachmittag deutliche Brandspuren zu sehen. Die Flammen schlugen offenbar durch Lüftungsgitter bis zum Erdgeschoss hoch. Dadurch gerieten auch Fassadenteile in Brand, mehrere Fensterscheiben zersprangen durch die enorme Hitze.

Die Geschäftsleitung der Galeries Lafayette betonte am Freitagabend, der Brand sei unter dem Bürgersteig der Französischen Straße ausgebrochen. „Die Räumlichkeiten der Galeries Lafayette waren von diesem Brand nicht betroffen“, hieß es. „Im dritten Untergeschoss des Gebäudes in der Französischen Straße habe Dämmmaterial in der Nähe eines Traforaums gebrannt, sagte hingegen Feuerwehrsprecher Sven Gerling. Da Kunststoff Feuer gefangen hatte, habe sich dichter schwarzer Rauch entwickelt. Rund 80 Einsatzkräfte waren vor Ort mit den Löscharbeiten beschäftigt. Verletzt wurde niemand. Die Leitzentrale der Berliner Feuerwehr war gegen 15.10 Uhr über die Brandmeldeanlage des Objekts alarmiert worden.

Exklusives französisches Kaufhaus mit langer Tradition

Das bekannte Kaufhaus wurde 1893 in Paris von Théophile Bader und Alphonse Kahn gegründet. Im Februar 1996 erfolgte der Brückenschlag der Galeries Lafayette von Paris an die Spree. Die erste deutsche Dependance entstand an der Friedrichstraße Ecke Französische Straße. Rund um die Glaskonstruktionen von Jean Nouvel präsentiert das Kaufhaus auf fünf Etagen internationale Mode namhafter Designer, Delikatessen und exklusive Kosmetikprodukte. Das Unternehmen beschäftigt in Berlin nach eigenen Angaben rund 320 Mitarbeiter.

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