Dieser Sommer hat seinen Namen nicht verdient. Wir wollen weg! Bis der Flieger abhebt, basteln wir uns ein Wahnsinns-Ferien-Accessoire!

Hamburg. Gerade das „Jammerlied“ auf den Sommer von Bernd Graff auf www.sueddeutsche.de gelesen. Wenn ich über die herrliche Kolumne nicht so schmunzeln müsste, würde ich mit ihm heulen, schreien, weinen. Wie alle, die wir hier (noch) in Deutschland ausharren – von Hamburg bis Spatzenhausen in Oberbayern – beklagt er, dass ihm durch tägliches Radeln in Wasserwänden schon Schwimmhäute wachsen, dass der arme Mann – in Socken, Schal und mit Heißgetränk bewaffnet – befürchtet, zur Amphibie zu werden.

Seine Kolumne endet mit dem Aufruf an die Leser, endlich etwas gegen dieses nasse kalte Sommerloch in unserer Seele zu unternehmen: „Sagen Sie was! Tun Sie was!“

Gemacht, Kollege Graff.

Ich könnte kollektives Meditieren gegen die Misere vorschlagen, aber da ich als Lifestyle-Expertin weniger esoterisch als pragmatisch veranlagt bin, empfehle ich eine kleine, glamouröse Bastelstunde (während parallel die Suchmaschine im Internet nach sonnigen, schnell erreichbaren, noch bezahlbaren Hotels in Italien googelt – Hilfe, Ferragosto!!!).

Statt Kastanienmännchen zu basteln, gehen wir flugs auf die Website www.hermès.com und klicken dann die Links Deutschland, "Bereisen Sie die Welt von Hermès" und "Surprises" an.

Dort finden wir – gratis, kostenlos, umsonst – das herrliche Collier-de-chien-Bracelet zum Herunterladen. Kleber und Schere geschnappt, den Schnittbogen ausgedruckt, und los geht`s.

Man kann die fertigen Armbänder in allen Farben anmalen: für die besten Freundinnen, für Mutti, für die Nachbarin, die die Blumen gießt, wenn wir denn dann endlich in Italien sitzen, weil die Suchmaschine am Ende des Schnippelns und Klebens – Madonna mia! – eine hübsche Albergo an einem besonders heißen und sonnigen Platz gefunden hat.

Oder bis das angekündigte Augusthoch unsere hüttenkäsebleichen, klammen Gliedmaßen erwärmt, die wir dann mit jeder Menge papierener Hermès-Armbänder schmücken können.