Die Schuhkette will sich mit neuem Ladenkonzept dem Umfeld anpassen. Trotz Shabby Chic Kritik im Internet: „Wir wollen keine zweite Mönckebergstraße!“

Es ist angerichtet: Ballerina, Pumps und Stiefeletten der Frühjahr/Sommer-Kollektion, also die „frischesten Angebote“, stehen auf einem riesigen Tisch in der Mitte, appetitlich angeleuchtet von einem Kronleuchter. iPads stehen Kunden als Bestell-Terminals im Lounge-Bereich zur Verfügung. „Dinner with friends“ in einer szenigen Atmosphäre heißt das neue Ladenkonzept von Görtz 17.

Es ist natürlich keine normale Filiale. Denn auch der Standort ist für die Schuhkette mit insgesamt 280 Filialen in Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz kein normaler wie etwa Spitaler Straße oder Eppendorfer Baum. „Das Geschäft soll an eine große, einladende Wohnküche erinnern und sich damit dem typischen Wohn- und Lebens-Stil der Schanze anpassen“, sagt Görtz-Sprecherin Michaela Komatowsky. Zur Eröffnungsfeier gibt es denn auch „stilecht“ Astra Bier und Currywurst von Schmitt Foxy Food.

Die Kommoden, aus denen Accessoires und Tücher wie zufällig heraushängen, sind gebraucht, sie wurden vom Unternehmen ersteigert und aufgearbeitet. Retro-Mobiliar und Shabby Chic statt glänzende Oberflächen, eben mehr Schanze als Innenstadt-Flair. „Das gesamte Konzept wurde an die Umgebung angepasst“, sagt Komatowsky.

Dennoch hatte es im Vorfeld Kritik von Anwohnern gegeben. So hieß es auf der Facebook-Seite von Görtz, man wolle am Schulterblatt keine „zweite Möneckebergstraße“ haben. „Ansonsten ist die Resonanz von Besuchern sehr positiv bis begeistert“, sagt Komatowsky. „Wir sind ja auch nicht die erste Kette, die sich hier im Viertel etabliert.“ (val)