Die Seele baumeln lassen, den Körper verwöhnen: Es braucht nicht viel, um das Badezimmer in einen Spa zu verwandeln. Hier finden Sie Pflege- und Produkttipps zum Wohlfühlen, sowie Hamburger Adressen für die Wellnessbehandlungen vom Profi.

Wir sind immer auf dem Sprung. Twittern und telefonieren gleichzeitig, versuchen jeden Termin in den ohnehin übervollen Kalender zu pressen. Dabei vergessen wir uns selbst manchmal – und müssen uns daran erinnern, eine Auszeit zu nehmen. Ein Verwöhnprogramm lässt uns dem Alltag entschwinden und spendet neue Energie. Mit wenigen Hilfsmitteln verwandelt sich das heimische Badezimmer schnell in einen Spa. Wir haben Pflege- und Produkttipps zum Wohlfühlen zusammengestellt, sowie Adressen für Wellnessbehandlungen in Hamburg. Nur abschalten müssen Sie noch selbst.

Leichte Kost

Essen ist Genuss. Und deshalb für die ganzheitliche Entspannung unverzichtbar. Obst schmeckt nicht nur frisch geschnitten, sondern auch in pürierter Form. Der Wellness-Drink Mango ist schnell zubereitet. Zutaten für ein Glas: 1/4 reife Mango, 100 Milliliter Buttermilch, 100 Milliliter Grapefruitsaft, ein Zweig frische Minze. Die Mango schälen, das Fruchtfleisch vom Kern entfernen und zusammen mit der Buttermilch pürieren. Den Grapefruitsaft unterrühren, das Getränk in ein Glas giessen und mit der Minze verzieren. Mangos sind reich an Tyrosin. Aus dieser Aminosäure baut sich der Körper Dopamin, ein Stoff, der depressive Verstimmungen und schlechte Laune vertreiben soll.

Diese Wirkung sagt man bekanntlich auch Schokolade nach. So sind süsse Sünden wie die handgemachten Petit Fours von „Madame Miammiam“ (ab 2,50 Euro, erhältlich unter www.madamemiammiam.de ) durchaus erlaubt.

Wer zuviel geschlemmt hat: Die Hamburger Carsten Pachnicke und André Warkotsch versprechen in ihrem Studio "25 Minutes" ein Fitnessprogramm in 25 Minuten. Durch eine so genannte elektrische Muskelstimulation soll der Körper gestrafft und Cellulite verringert werden. (Kaiser-Wilhelm-Straße 93, Mitgliedschaft ab 99 Euro im Monat, www.25minutes.de )

Detox Drinks

Heisses Ingwerwasser wärmt den Körper von innen, regt die Fettverbrennung an und stärkt das Immunsystem gegen Erkältungen. Hierfür einige Scheiben von frischem Ingwer in einen Becher geben, mit heissem Wasser auffüllen und kurz ziehen lassen. Wem das Ingwerwasser zu scharf ist, kann sich eine Kanne mit grünem Tee (z.B. „Detox Tee“ von Kusmi Tea, gibt's im Alsterhaus) kochen. Diese Zusammenstellung aus Mate, Grünem Tee und Zitronengras wirkt entschlackend und entgiftend. Grüner Tee enthält zudem Polyphenole, die die Haut vor Schäden durch UV-Strahlung wie vorzeitige Alterung schützen.

Wohlfühl-Accessoires

Es braucht nicht viel, um das Badezimmer in einen Spa umzuwandeln. Duftkerzen (z.B. „Plant Pure Candle Euphoric“ von Aveda, 20 Euro) und Aromasticks sorgen für das richtige Klima, eine CD mit sanften Melodien (wie „L'été à l'abstrait Vol. 3“ von Raphael Marionneau) für die musikalische Untermalung. Die Getränke und etwas Obst griffbereit platzieren, genauso wie einen Bademantel und ein vorgewärmtes Laken. Das Bad sollte gut beheizt sein. Wer es romantisch mag, verstreut frische Rosenblätter.

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Massage

Um den Stress des Tages hinter sich zu lassen, sollte mit einer Massage begonnen werden. Massageöle wirken aromakologisch, ihr Duft spricht die Psyche an und kann dadurch die Stimmung positiv beeinflussen. Kleine Massagen an den zugänglichen Körperstellen wie Nacken oder Beinen gelingen auch ohne Partner. Dafür einige Tropfen Öl (z.B. von Kneipp „Massageöl Mandelblüte“, rund 8 Euro) in den Handflächen anwärmen und in kreisenden Bewegungen einmassieren.

Lieber kneten lassen? Dann empfiehlt sich ein Besuch in einer der vielen Erholungstempel mitten in der Stadt. Zum Beispiel bietet das Steigenberger Hotel Hamburg ein wohltuendes Kakao-Wellness-Special an: 90 Minuten "Schokoerholung" mit Peelingmassage, Schokoladenkörperpackung und Ganzkörpermassage mit Vanilleduft kosten 95 Euro. Kontakt: Tel. 368 06 275, www.hamburg-steigenberger.de .

Peeling

Vor dem Bad werden mit einem Peeling tote Hautzellen abgerubbelt. Sie absorbieren keine Feuchtigkeit mehr. Durch das Peeling öffnen sich die Poren und nehmen anschliessend die Pflegestoffe besser auf.

Rezept für ein Papaya-Peeling: Eine pürierte Papaya mit zwei Esslöffeln Kokosöl, drei Esslöffeln Joghurt und einem Esslöffel Meersalz verrühren, bis eine cremige Paste entstanden ist. Eine Alternative: Der Bodyscrub „Calm to your senses“ von Origins (ca. 30 Euro). Das Peeling mit einem Handschuh einreiben, kurz einwirken lassen und abbrausen. Zusätzlich kann die raue Haut an Ellbogen und Knie mit Zitronenhälften abgerieben werden, denn die Fruchtsäure wirkt aufhellend und macht die Stellen weicher.

Badezeit

Das Badwasser sollte nicht heisser als 35°C sein. Als Badezusatz sind ätherische Öle geeignet, die sich beim Baden entfalten. Der intensive Duft regt die Hormonausschüttung an. So wirkt etwa Lavendel entspannend und beruhigend, Eukalyptus entzündungshemmend und Myrte besonders hautpflegend.

Wichtig zu beachten: ätherische Öle stets in guter Qualität kaufen, etwa im Reformhaus oder in der Apotheke. Dabei auf den Hinweis „naturreines ätherisches Öl“ achten. Ätherische Öle allerdings nicht pur ins Wasser träufeln – das kann Hautreizungen auslösen. Deshalb die Dufttropfen (acht bis zwölf) mit einem natürlichen Emulgator mischen, beispielsweise mit zwei Esslöffeln Honig, etwas Sahne oder einer Tasse Milch.

Auch Badesalz kann mit ätherischen Ölen angereichert werden: Dafür 200 Gramm Meersalz, 50 Milliliter Trägeröl (etwa Mandelöl) und 30 Tropfen ätherisches Öl nach Wahl in ein Schraubglas geben und durchschütteln. Die Mischung reicht für vier Bäder. Den Aroma-Mix erst kurz vor dem Einsteigen in die Wanne geben, eine Handtuchrolle in den Nacken legen und – entspannen. Zwanzig Minuten Badedauer sind ausreichend. Für alle, die nicht glückliche Besitzer einer Badewanne sind, ist die Aromadusche eine Alternative. Denn ätherische Öle wirken auch unter der Brause, dann vor allem über die Nase: Durch den Duft werden im Hirn euphorisierende Hormone freigesetzt.

Locker bleiben: Ein Besuch im Hamam Hafen Hamburg (Seewartenstraße 10, www.hamam-hamburg.de ) fördert das Wohlbefinden. Durch ein Körper-Peeling und eine Seifenschaummassage werden Verspannungen gelöst und die Poren der Haut geöffnet, zudem der Kreislauf angeregt (ab 30 Euro).

Maniküre

Zunächst die Fingernägel feilen, um die Hände danach fünf Minuten mit einem pflegenden Handbad zu verwöhnen. Besonders reichhaltig: Ein warmes Olivenölbad mit einigen Spritzern Zitronensaft. Je nach Belieben Nagellack (z.B. von Yves Saint Laurent, 21 Euro) auftragen. Auch die Hände brauchen Feuchtigkeit, deshalb eine Lotion zum Abschluss auftragen. Die Pflege wirkt noch intensiver, wenn sie über Nacht einziehen kann. Dafür feine Baumwollhandschuhe überziehen.

Wer sich vom Profi auf die Hände schauen lassen will: Im Urban Spa in Winterhude (Winterhuder Marktplatz 1, Tel. 040-57009757) gibt es eine Maniküre inklusive Pflege und Lack für 23 Euro.

Pediküre

Die Füsse sind im Winter besonders beansprucht. Ihnen wird als erstes Wärme entzogen – Eisfüsse sind die Folge. Ein Fußbad, angereichert mit drei Tassen Vollmilch und einer halben Tasse Olivenöl, heizt auf und macht die Haut schön weich. So lässt sich die rissige Hornhaut an Fersen und Ballen feilen (z.B. mit einer ergonomisch geformten Hornhautfeile von Alessandro Stiletto, 10 Euro). Wichtig: Nicht zu viel abrubbeln, sonst wächst die Hornhaut umso stärker nach. Die Nägel können mit einer Pedikürefeile gut gekürzt werden.

Anschließend die Pflege auftragen. Mit einer selbst erwärmenden Creme führt man nicht nur Feuchtigkeit zu, sondern beugt auch erneuten Frostfüssen vor. Bei extrem trockener Haut an den Füssen hilft eine Olivenöl-Packung: Angewärmtes Öl einmassieren, die Füsse mit Frischhaltefolie bedecken und zehn Minuten einwirken lassen.

Die Behandlung "Fußmarsch" (25 Euro) im Urban Spa (Winterhuder Marktplatz 1, www.urbanspa-hamburg.de ) schließt eine Pediküre, ein Peeling und eine dreifache Lackierung mit ein.

Pflegende Masken

Die Masken für Gesicht und Haare während der Badezeremonie aufgetragen, damit sie einwirken können. Das Gesicht zuvor gründlich reinigen. Seifen und Waschgels rauben der Haut Feuchtigkeit, deshalb im Winter lieber Reinigungsmilch verwenden. Ein Gesichtsdampfbad öffnet die Poren; die Haut wird aufnahmefähiger für die nachfolgende Pflege. Dafür den Kopf etwa fünf Minuten über eine Schüssel mit heißem Wasser halten, das mit ätherischem Öl angereichert wird. Wer zu feinen roten Äderchen neigt, sollte lieber zu einem Oshibori greifen. Dabei handelt es sich um ein kleines Baumwollhandtuch, das nach japanischer Tradition in warmes Wasser getränkt wird. Mit dem Tuch vorsichtig Gesicht und Nacken abreiben.

Eine Maske lässt sich leicht selbst mixen: Eine zerdrückte Banane, zwei Esslöffel Quark und ein Eigelb cremig rühren und auf dem Gesicht und Dekolleté verteilen. Was nach Kuchenrezept klingt, ist ein echter Feuchtigkeitskick für gestresste Winterhaut. Zeitgleich kann auch die Haarmaske in das handtuchtrockene Haar einmassiert werden. Währenddessen zwei mit kalter Milch getränkte Wattepads auf die Augen legen. Die in der Milch enthaltenen Proteine reduzieren Schwellungen und vertreiben Müdigkeitsspuren. Nach ungefähr zwanzig Minuten sollte die Maske abgenommen und eine Gesichtscreme (z.B. „Silk Comfort“ von Nivea, rund 9 Euro) sanft einmassiert werden.