Verein sucht Menschen, die Tiere aufnehmen wollen

In den Katzenstuben und bei den Kleintieren im Berliner Tierheim ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Auf dem Gelände am Hausvaterweg in Falkenberg leben derzeit fast 800 Katzen, Anfang März waren es nur 450. „Im Frühjahr werden viele junge Katzen geboren“, sagte Tierheim-Sprecherin Beate Kaminski. Außerdem haben viele Berliner Familien ihr Haustier vor der Fahrt in die Ferien abgegeben, manche sogar ausgesetzt. Auch bei zwei Wohnungsräumungen wurden 90 Katzen gefunden und kamen im Tierheim unter. „Das stellt uns vor eine große Herausforderung“, so die Sprecherin.

Überfüllung bedeute jedoch nicht, dass die Katzen zusammengepfercht werden, sagte Beate Kaminski. „Sie leben in hellen Boxen, allein, zu zweit oder in Familien.“ Die Boxen seien mit Kratzbäumen, kleinen Höhlen und Katzenklo ausgestattet, und mit „einer Art Terrasse“. Auch ein übereiltes Ausquartieren komme nicht in Frage. „Die Katzenmütter dürfen sich in unseren Stuben in Ruhe um ihre Kinder kümmern.“ Erst wenn die Jungtiere elf bis zwölf Wochen alt sind, werden sie vermittelt. Bis dahin bekommen sie Futter und eine medizinische Betreuung.

Im Tierheim sind rund 50 Pfleger im Einsatz. Es beherbergt derzeit mehr als 1.800 Tiere. Die Kosten für ihre Versorgung trägt der Berliner Tierschutzverein. Vereinspräsident Wolfgang Apel appelliert an die Berliner, „unseren Schützlingen ein neues Zuhause zu geben.“ Kleine Katzen „werden in der Regel im Doppelpack abgegeben“, sagte Beate Kaminski. „Ein Katzenkind braucht Gesellschaft.“ Wer sie aufnehme, müsse sich darüber im Klaren sein, dass Katzen bis zu 20 Jahre alt werden können. „Wir wollen unsere Boxen zwar leer haben“, so die Sprecherin, „aber nicht um jeden Preis. Wir wollen, dass es eine Gemeinschaft für lange Zeit, im Idealfall für immer ist.“ (www.tierschutz-berlin.de).