Warum Prinz Charles ganz froh ist, lange auf den Thron zu warten

Der britische Thronfolger Prinz Charles musste schon viel Spott einstecken, weil er immer noch darauf wartet, König zu werden. Seine Haare sind längst grau geworden. Inzwischen ist er im besten Rentenalter. Am 14. November wird er 65 Jahre alt. Und seine Mutter sitzt noch immer auf dem Thron. Aber vermutlich ist Charles ganz froh, noch immer Prinz zu sein. Das zumindest berichtet das US-Magazin „Time“. Es zitiert einen Vertrauten des Prinzen mit den Worten, für Charles gleiche die Übernahme der Amtsgeschäfte seiner Mutter einem „Gefängnis“. Anders als oft behauptet, fiebere er keineswegs seiner Krönung entgegen, sondern versuche, vorher noch ein „Maximum“ an Dingen zu erledigen, schreibt die Journalistin Catherine Mayer in dem Artikel „The Forgotten Prince“ (Der vergessene Prinz). Für ihren Artikel hat Mayer nach eigener Aussage mit dem Prinzen selbst, aber auch mit etwa 50 Vertrauten und früheren und jetzigen Mitarbeitern gesprochen. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Prinz von Wales „ohne Freude seine erweiterte Verantwortung akzeptiert“, sich aber in erster Linie für seine wohltätigen Projekte interessiere. Charles und sein Sohn William, in der Thronfolge auf Platz zwei, sowie weitere ranghohe Royals haben in den vergangenen Monaten immer mehr Pflichten der inzwischen 87-jährigen Queen ElizabethII. übernommen, um sie zu entlasten. Umso mehr überraschte nun die Briten die Nachricht, Charles sei gar nicht so sehr darauf erpicht, König zu werden. Die britischen Medien griffen die Geschichte auf. Und die Queen war alles andere als „amused“. Das Königshaus wies die Spekulationen energisch zurück. „Das ist nicht die Sicht des Prinzen von Wales und sollte ihm auch nicht zugeordnet werden, weil er diese Worte nie gesagt hat“, sagte ein Sprecher. Der Prinz habe seine Mutter immer in ihren Aufgaben unterstützt und seine offiziellen Pflichten immer parallel zu seiner karitativen Arbeit erfüllt. Journalistin Mayer räumte ein, die Medien hätten die Sache wohl etwas hochgespielt. Sie habe nie behauptet, dass Charles selbst von einem Gefängnis gesprochen habe.