London. Rolling-Stones-Gitarrist Ronnie Wood spricht im Interview über sein neues Solo-Album, die Stones und seine zweite große Leidenschaft.

Er hat bei den Faces gespielt und in der Jeff Beck Group. Seit 1975 ist Ronnie Wood festes Mitglied der Rolling Stones. Er hat sechs Kinder von drei Frauen, betrieb jahrzehntelang einen ungesunden Konsum legaler (Alkohol) wie illegaler Drogen (Kokain) und hat auch mit 72 Jahren noch so volles (wenngleich gefärbtes) Haar, dass er es kunstvoll durcheinanderwuscheln kann wie ein 20-Jähriger.

Mehr Rock’n’Roll als Ronnie Wood geht also praktisch gar nicht. Nun sitzt der Musiker, der auch ein versierter Hobbymaler ist, an einem Spätnachmittag im feudalen „Landmark“-Hotel in London und möchte von seinem neuen Album „Mad Lad“ erzählen – darauf gibt er Stücke seines alten Helden Chuck Berry zum Besten, sie wurden live aufgenommen. Im Interview spricht Wood auch über den von Mike Figgis („Leaving Las Vegas“) gedrehten Dokumentarfilm „Somebody Up There Likes Me“: Kinostart ist im Frühjahr.

Herr Wood, was bedeutet Ihnen die Musik von Chuck Berry?

Ronnie Wood: Chuck ist eines der großen Vorbilder meiner Kindheit und Jugend und einer meiner frühen prägenden Einflüsse als Gitarrist. Seine Musik brummte vor Energie, und diese Kraft wollte ich auch auf „Mad Lad“ spürbar machen. Dieses Album ist vollkommen ohne Kalkül, Hintergedanken oder jeglichen sonstigen Quatsch entstanden. Sondern ziemlich spontan und mit großer Spielfreude.