Paderborn. Der Fleisch-Unternehmer Clemens Tönnies hat mit einem Kommentar zu Afrika für Aufsehen gesorgt. Der Schalke-Boss rudert nun zurück.

Clemens Tönnies ist nicht nur als Schalke-Boss bekannt, sondern auch als Chef des zweitgrößten Schweine-Schlacht-Imperiums in Europa. Eine Aussage beim Tag des Handwerks in Paderborn sorgt jetzt aber für große Aufregung. Wie die „Neue Westfälische“ berichtet, kritisierte Tönnies in der Diskussion zu Wegen, um den Klimawandeln zu bremsen, höhere Steuern.

Stattdessen sollte man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. Die Begründung von Tönnies: „Dann würden die Afrikaner aufhören. Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“

Die rund 1600 Gäste im Saal reagierten laut der „Neuen Westfälischen“ zunächst irritiert und verhalten - um dann doch brav zu applaudieren. Der Artikel machte am Freitagmorgen in sozialen Netzwerken wie Twitter seine Runde – und kam dort überhaupt nicht gut an.

Es entwickelte sich ein regelrechter Shitstorm gegen den Schalker Aufsichtsratsvorsitzenden. „Ein Rassist wie Clemens Tönnies sollte davon Abstand nehmen, einen Sportverein zu führen, dessen Werte nicht seinen entsprechen“, twitterte ein Nutzer. Tönnies selbst reagierte auf die Vorwürfe ebenfalls auf Twitter.

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Auch andere Nutzer warfen Tönnies Rassismus vor. „Die Aussagen von Clemens Tönnies - Aufsichtsratsvorsitzender bei Schalke 04 - zum Thema #Klimaschutz sind leider schlicht rassistisch. Sehr schade für einen Verein und Fanszene, die schon lange gg #Rassismus kämpfen“, schrieb Robert Claus, Autor verschiedener Bücher zum Thema Fankulturen im Fußball.

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Viele Fans des FC Schalke 04 zeigten sich ebenfalls erschrocken über die Aussage von Clemens Tönnies. Mehrere Nutzer forderten seinen sofortigen Rücktritt. Die Einträge reichten von „Für so jemanden haben wir in unserem Verein keinen Platz“ über „Populistischer Massenschlachter. Oder einfach Clemens Tönnies“ bis hin zu „Nach so einer Aussage ist Tönnies nicht mehr tragbar! Das verstößt gegen alles, wofür dieser Verein und die Region steht“.

Das sagt Clemens Tönnies selbst

Für diese verbale Entgleisung hat sich Tönnies nun entschuldigt. Der 63-Jährige erklärte am Freitag, dass die in Paderborn getätigte Aussage in „Inhalt und Form unangebracht“ gewesen sei.

„Als Vorsitzender des Aufsichtsrats des FC Schalke 04 stehe ich 1000-prozentig hinter unseren Vereinswerten. Dazu gehört der Einsatz gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Vor diesem Hintergrund möchte ich mich explizit bei euch, den Fans, Mitgliedern und Freunden des FC Schalke 04 für meine Aussage beim Tag des Handwerks entschuldigen. Sie war falsch, unüberlegt und gedankenlos und entsprach in keiner Weise unserem Leitbild. Es tut mir sehr leid“, wurde Tönnies in einer Schalke-Mitteilung zitiert.

Dieser Text erschien zuerst auf www.waz.de.

• Bericht: „Neue Westfälische“ zu Aussagen von Clemens Tönnies