Letzter Platz in Vorwahl zum Bürgermeister. Favorit der Demokraten ist Bill De Blasio

New York. Bei der New Yorker Bürgermeisterwahl wird der 52-jährige Bill De Blasio voraussichtlich für die Demokraten antreten. Der Kandidat setzte sich bei der parteiinternen Vorwahl am Dienstag in der ersten Runde mit 40,2 Prozent knapp durch, wie die Auszählung von 97 Prozent der Stimmen zeigte. Sein Rivale Bill Thompson erkannte seine Niederlage zunächst nicht an.

„Wir werden warten, bis jede Stimme gezählt ist. Dies ist längst nicht vorüber“, sagte Thompson, der bei der Vorwahl als einziger Afroamerikaner antrat und mit 26,2 Prozent auf den zweiten Platz kam. Der frühere Finanzkontrolleur setzte weiter darauf, dass De Blasio unter die 40 Prozent fallen könnte, die notwendig sind, um im ersten Anlauf gewählt zu werden. Damit müsste er in eine Stichwahl gegen Thompson, der 2009 knapp gegen Amtsinhaber Michael Bloomberg verlor. Bei den Republikanern setzte sich wie erwartet Favorit Joe Lhota durch.

Bei der Bürgermeisterwahl am 5. November wird mit einem Sieg der Demokraten gerechnet. New York ist traditionell demokratisch, auch wenn die Ostküstenmetropole seit 20 Jahren nicht mehr von einem Demokraten regiert wird. In den vergangenen zwölf Jahren wurde die Stadtverwaltung von dem parteilosen Milliardär Bloomberg geführt, der insbesondere mit der Ausweitung der Polizeikontrollen für mehr Sicherheit sorgte, nach drei Amtszeiten aber nicht erneut antreten darf.

Bei der Vorwahl kam die frühere Favoritin Christine Quinn auf nur 15,3 Prozent. Der frühere Abgeordnete Anthony Weiner, der mit einem Sexskandal für Schlagzeilen gesorgt hatte, landete mit 4,5 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz. Weiners Kampagne war aus der Bahn geraten, als herauskam, dass der verheiratete Politiker im Internet weiter jungen Frauen Sexnachrichten schickte – nachdem er deswegen schon 2011 sein Kongressmandat niedergelegt und sich danach geläutert präsentiert hatte. „Wir hatten die besten Ideen, leider war ich kein perfekter Übermittler“, sagte Weiner am Dienstag zu seiner Niederlage in New York.

De Blasio hatte auf linke Themen gesetzt. Bloomberg warf er vor, verantwortlich für die wachsende Ungleichheit zwischen Armen und Reichen zu sein, und beschrieb New York als „Geschichte zweier Städte“.