Human Resource Management heißt das Zertifizierungs-Programm am Institut für Weiterbildung der Universität Hamburg. Beginn ist am 30. Januar

Wie lässt sich das Potenzial der Mitarbeiter erkennen und sinnvoll im Unternehmen einsetzen? Wie erkennt man den geeigneten Mitarbeiter unter Bewerbern? Wie sieht in Zukunft gute Personalarbeit aus? Auf diese sowie viele weitere Fragen gibt das neue Zertifikatsprogramm Human Resource Management an der Universität Hamburg Antworten. Die berufsbegleitende Qualifizierung, die am 30. Januar am Institut für Weiterbildung beginnt, besteht aus vier fünftägigen Modulen, die innerhalb von sieben Monaten jeweils am Wochenende stattfinden.

„Seit Längerem beobachten wir, dass ein hochwertiges und nachhaltiges Qualifizierungsangebot im Bereich Human Resources (HR) auf dem Markt der Weiterbildung fehlt. Dies ist auch an unserem konsekutiven Masterstudiengang ,Human Resource Management – Personalpolitik‘ sichtbar, bei dem sich fast 400 Interessenten auf unsere 34 Studienplätze bewerben“, sagt Professor Florian Schramm, Vorstandsmitglied des Instituts für Weiterbildung und als wissenschaftlicher Programmleiter verantwortlich für den Inhalt der Qualifizierung.

„Als universitärer Anbieter ist es uns besonders wichtig, neueste Ergebnisse der Wissenschaft mit den Erfahrungen von Praktikern zusammenzubringen. Bei den uns bekannten Angeboten ist dies in der Regel nicht der Fall.“ So unterrichtet in den vier Modulen jeweils ein Professor gemeinsam mit zwei Praktikern. Im ersten Modul lehrt Prof. Schramm selbst.

Das Zertifikatsprogramm richtet sich an Personen, die bereits Erfahrungen im Bereich Personalentwicklung haben, und an solche, die in diesem Bereich tätig sein möchten. Schramm: „Die Bewerber sollten bereits einige Jahre Berufserfahrung mitbringen.“

Die Qualifizierung befähigt die Teilnehmenden dazu, das Kapital der Mitarbeiter in ihren Organisationen zu erkennen, zu verstehen und dementsprechend effizient einzusetzen. Die Symbiose aus Wissenschaft und Praxis ist Merkmal und Ziel der Qualifizierung. Vermittelt werden Kenntnisse personalwirtschaftlicher Aufgaben, Probleme, Instrumente und Sichtweisen. Überdies wird laut Schramm durch eine kritische und reflektierte Herangehensweise der Umgang mit personalwirtschaftlichen Herausforderungen sichergestellt.

Die Qualifizierung liefert in überschaubarer Zeit kompaktes und in der Praxis umsetzbares Wissen. Schramm: „Hartes BWL-Wissen wird in der Qualifizierung allerdings nicht gelehrt.“ Bei Interesse lässt sich das Zertifikatsprogramm auch als ein Einstieg in ein berufsbegleitendes Masterstudium nutzen.

Einer der Lehrenden ist der Diplom-Psychologe sowie Personal- und Unternehmensberater HR Claus Peter Müller-Thurau: „Als HR-Manager, insbesondere als Personalbeschaffer und Personalentwickler, stehe ich für die Praxisnähe des von der Universität Hamburg überzeugend konzipierten Programms.“ Da sich aufgrund des demografischen Wandels der Wettbewerb um kompetente Fach- und Führungskräfte verschärft und nach einem aktuellen Bericht der OECD insbesondere Hochschulabsolventen deshalb immer teurer werden, gilt es laut Müller-Thurau, die Chancen zu nutzen, innerhalb und außerhalb des Unternehmens „personelle Rohdiamanten“ zu identifizieren und diese durch Personalentwicklungsmaßnahmen zum Glänzen zu bringen. „Was für eine wunderbare Aufgabe für HR-Manager.“ Diese bräuchten in Zukunft jedoch mehr Mut, sich auch auf Lebensläufe mit scharfen Biegungen einzulassen. „Dieses krumme Holz kann für ein Unternehmen als Ideenlieferant und Querdenker sehr wertvoll sein“, sagt der Personalfachmann. „Mir sind die ganz glatten Werdegänge manchmal etwas unheimlich.“

Im praktischen Teil lernen die Teilnehmer, wie man Bewerbungsunterlagen vorurteilsfrei analysiert und Vorstellungsinterviews ergebnisorientiert durchführt. In einem weiteren Modul geht es darum, Teambildungsprozesse zu fördern und damit dazu beizutragen, dass Mitarbeiter in ihrem neuen Unternehmen eine „berufliche Heimat“ finden und erfolgreich sind.

Und wie lässt sich das Potenzial eines Mitarbeiters erkennen?

Claus Peter Müller-Thurau: „Ich wünsche mir als Personaler von Jobaspiranten Antworten auf drei Fragen. Erstens: ,Was kannst du?‘ Zweitens: ,Wer bist du?‘ Und die dritte Frage lautet: ,Was willst du?‘ Es geht also um Fachkompetenz, Persönlichkeit und Motivation. Die Antworten auf diese Fragen müssen glaubwürdig sein und zur angestrebten Aufgabe passen. Um dies zu erreichen, muss man zunächst einmal als Personalbeschaffer selbst glaubwürdig auftreten. Wie heißt es doch zu recht: Die Tür zum anderen geht nach außen auf – man kann sie nicht eintreten.“

Bewerbungsschluss ist der 24. November. Weitere Informationen sowie Zulassungsbedingungen unter www.hr-zertifikat.de