Mit dem Studium International Management an der FOM Hochschule qualifiziert sich Kaveh Moaed Zadeh für interkulturelle Aufgaben

"Eine Sachbearbeiterposition reicht mir nicht", sagt Kaveh Moaed Zadeh. Der 28-Jährige arbeitet als Recruiter in der Personalbeschaffung bei Vattenfall im Bereich Windkraft und IT. Werden Logistikplaner oder Ingenieure für Windkraftanlagen in Dänemark gesucht, erstellt Zadeh ein Anforderungsprofil und sucht nach geeigneten Kandidaten - auch bei Netzwerken wie Xing. Im Schnitt kommen auf eine Stelle zehn Bewerbungen, bei IT-Spezialisten sind es dagegen manchmal nur drei. Zadeh trifft dann die Vorauswahl. "Etwa die Hälfte passt gar nicht auf den jeweiligen Job. Häufig auch deshalb, weil SAP-Kenntnisse vorausgesetzt werden. Auch die Gehaltsvorstellungen weichen oft ab." Aufträge für Stellengesuche erhält der Recruiter auch aus Schweden und Polen. Dabei kommen Moaed Zadeh seine guten Englischkenntnisse zugute.

Aber der ambitionierte junge Mann hat mehr vor. Deshalb studiert er seit September vergangenen Jahres neben seinem Beruf an der FOM Hochschule in Hamburg International Management. Ein Beweggrund für diesen zusätzlichen Einsatz war der Kurs "Interkulturelle Kompetenzen". "Diese Thema hat bei meinem Arbeitgeber eine große Bedeutung", sagt Zadeh, der bei Vattenfall seine Ausbildung zum Industriekaufmann machte. Zuvor hatte er vier Semester an der Universität Hamburg Englisch und Sport studiert, mit dem Ziel Lehramt. Aber das Studium war ihm letztlich zu theoretisch. Von einem Kollegen im Sportverein kam die Anregung zu der kaufmännischen Ausbildung, für die Zadeh sogar von der Handelskammer den Industriepreis zur Förderung des kaufmännischen Nachwuchses erhielt. Sein Ausbilder bestärkte Zadeh, der zunächst eine Weiterbildung zum Industriefachwirt machen wollte, zu studieren. Für ein Studium investiert Zadeh viel Zeit, Geld und Energie. Es gibt an der FOM vier verschiedene Zeitmodelle. Der Vattenfall-Mitarbeiter hat sich für den Freitagabend und den ganzen Sonnabend entscheiden. Hinzu kommen etwa sechs Stunden für die Vor- und Nachbereitung des Lernstoffes. Somit bleibt an den Wochenenden nicht viel freie Zeit übrig. Das Pensum mit zehn Wochenstunden muss Zadeh dreieinhalb Jahre lang durchziehen. Vorlesungsfrei ist nur der August und eine Woche um Weihnachten. Aber halbe Sachen kommen für den jungen Mann, der als Fünfjähriger mit seiner Familie aus dem Iran nach Deutschland kam, nicht infrage. "Ich möchte ein gutes Ergebnis im Studium haben." In den Vorlesungen der FOM sitzen 150 bis 200 Studierende. Unter den Kommilitonen sind angehende Steuerrechtler, Business-Administratoren und Unternehmensberater - andere kommen aus Banken, Handel und Industrie. Die Studenten lernen im ersten Semester Management Business und Human Resources, im zweiten Rechnungswesen, später folgen Steuern, Bilanzen und strategisches Management. "Ab dem vierten Semester werden nur noch 20 bis 30 in den Vorlesungen sitzen, wenn es um die Schwerpunktthemen geht", sagt Zadeh, der besonders den Praxisbezug der Dozenten schätzt. "Dadurch erhält man einen Einblick in die Aktivitäten anderer Unternehmen, und die Studieninhalte werden viel anschaulicher vermittelt." Als Schwerpunkt wird Zadeh das Fach Energiewirtschaft wählen. Andere Wahlmöglichkeiten sind Handel, Medien und Personal.

Er möchte strategische Entscheidungen von Firmen, die Mitarbeiter suchen, besser verstehen lernen. "Man sieht dann mehr die Zusammenhänge, weshalb in einem Projekt plötzlich ein neuer Mitarbeiter gebraucht wird, und kann auch Verbesserungen vorschlagen." Zu seinen Aufgaben gehören noch keine Bewerber-Interviews und Vertragsverhandlungen. Zu diesem Thema hat Zadeh gerade ein Seminar seines Arbeitgebers besucht. Voraussichtlich im Februar 2015 wird Zadeh sein Studium an der FOM beenden. Vielleicht schließt er dann noch ein Masterstudium an. Im Herbst geht es erst einmal für eine Woche auf ein energiewirtschaftliches Seminar nach Moskau.