Bilanzbuchhalter haben hervorragende Jobchancen. Eine Weiterbildung lohnt sich

Gute Jobaussichten sind derzeit rar - nicht so im Finanz- und Rechnungswesen. Viele Unternehmen suchen nach qualifizierten Fach- und Führungskräften, um die wachsenden Herausforderungen im Bilanz- und Steuerwesen zu bewältigen. "Aktuell hat jedes zehnte Unternehmen Bedarf an mindestens einem Bilanzbuchhalter", sagt Hans-Joachim Klein, Präsident des Bundesverbandes der Bilanzbuchhalter und Controller e.V. (BVBC).

Nur selten sind sich Wirtschaft und Verwaltung so einig: Bilanzbuchhalter genießen überall einen ausgezeichneten Ruf. Grundlage hierfür sind fachliche Kompetenzen, die neben dem Rechnungswesen auch detaillierte Kenntnisse in Steuerrecht, Finanzwesen und Kostenrechnung sowie umfangreiche EDV-Erfahrungen umfassen. Häufig bekleiden Bilanzbuchhalter Schlüsselpositionen mit einem großen Gestaltungsspielraum.

Auch Controllern bietet der Markt derzeit sehr gute Jobchancen. Wem der sorgfältige Umgang mit Zahlen liegt, für den kann die Weiterbildung zum Controller eine Eintrittskarte für eine verantwortungsvolle Position, unter Umständen sogar bis ins Top-Management sein. Der Bildungs-Service der Handelskammer startet 31. August einen neuen Lehrgang für bis zu 30 Teilnehmer an. Teilnehmen können kaufmännische Mitarbeiter mit einer mindestens dreijährigen Berufspraxis. Unternehmensplanung und Jahresschlussanalyse gehören ebenso zu den Lehrinhalten des Kurses wie Führungsaufgaben und Moderation. "Das Hauptmotiv der Teilnehmer ist der Aufstieg in der eigenen Firma", sagt Antje Stender vom HKBiS der Handelskammer. Einige nutzen die Weiterbildung aber auch für einen Job- oder Firmenwechsel. Die meisten zahlen den Kurs selbst, bei einigen zahlen auch die Firmen. Die Kosten des Lehrgangs können durch Meister-BAföG gefördert werden.

Im beruflichen Alltag müssen Bilanzbuchhalter nicht nur durch ihr Fachwissen, sondern auch durch ihre Allrounder-Qualitäten überzeugen. Analytische Fähigkeiten, Genauigkeit und Sorgfalt sind für den Berufsstand Pflicht. Darüber hinaus sollten Bilanzbuchhalter über ein hohes Maß an sozialem Gespür verfügen, um mit Vorgesetzten, Kollegen und Geschäftspartnern erfolgreich zu kommunizieren. Die Summe dieser Eigenschaften qualifiziert Bilanzbuchhalter für verantwortungsvolle Aufgaben. Daran besteht angesichts zunehmender wirtschaftlicher Verflechtungen auf internationaler Ebene kein Mangel. Neben der Erstellung von Quartals- und Jahresabschlüssen einschließlich aller damit verbundenen Vorarbeiten kommen Bilanzbuchhalter häufig auch als Initiatoren für neue Projekte zum Einsatz.

Die Einsatzmöglichkeiten von Bilanzbuchhaltern sind sehr vielfältig. Sie können in Steuerberatungskanzleien, in der Sozialwirtschaft oder der Industrie tätig sein. Auch Spezialisierungen bieten ausgezeichnete Perspektiven, gerade bei Zukunftsthemen wie Internationale Rechnungslegung. "Bilanzbuchhalter besetzen wichtige Positionen, die maßgeblich zu einer erfolgreichen Unternehmensführung beitragen", bestätigt Klein.

Mit jährlich mehr als 6000 Teilnehmern führt die Bilanzbuchhalterprüfung seit Jahren die Liste der beliebtesten IHK-Weiterbildungsprüfungen mit Abstand an. Wer den Abschluss zum "Geprüften Bilanzbuchhalter" vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) gemacht hat, ist eine gefragte Fachkraft. Um das IHK-Zertifikat zu erhalten, müssen sie in Fächern wie Volks- und Betriebswirtschaftliche Grundlagen, Recht, Buchführung, Jahresabschluss oder betriebliche Steuerlehre mündlich und schriftlich ihr Können unter Beweis stellen. Besonders empfehlenswert ist eine Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter für gelernte Kaufleute.