Luca Kirchner wird als Fachinformatiker für Systemintegration auf Containerschiffen arbeiten

Moderne IT-Infrastruktur prägt heute fast jedes Arbeitsumfeld. Das gilt auch für die Seefahrt. Dafür, dass auf hoher See die Rechner laufen, wird zukünftig Luca Kirchner sorgen. Der 20-Jährige macht in dem Hamburger IT-Systemhaus Steinwender EDV-Beratung eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration und freut sich neben den fachlichen Herausforderungen auf weltweite Arbeitseinsätze, denn ein Standbein seines Ausbildungsbetriebes ist die IT-Ausrüstung von Containerschiffen.

"Die Arbeit mit wechselnden Kunden macht viel Spaß, und man muss laufend neue Probleme lösen", sagt der zukünftige IT-Spezialist. Gleich zu Beginn seiner Lehre wurde er mit dem Thema Schiffsausrüstungen konfrontiert.

"Jedes größere Schiff, das heute unterwegs ist, hat eine Büroinfrastruktur an Bord. Das umfasst auch eine entsprechende IT", sagt Dirk Sterzenbach, einer der Geschäftsführer. "Es müssen Office-Dokumente bearbeitet werden können, und natürlich muss auch die E-Mail Kommunikation funktionieren."

"Wir bilden die Schnittstellen von der Satellitenkommunikation zu den anderen Systemen ab und konfigurieren die notwendige Infrastruktur", so Sterzenbach weiter. In der Regel bereite man alles schon in Hamburg vor und teste die Systeme ausführlich. Auf den Schiffen selbst gebe es selten Zeit und Möglichkeit, Komponenten nachzubestellen oder zu reparieren, denn der Arbeitsort ist immer dort, wo das Schiff auf seiner Route gerade vor Anker liegt. In diesem Job komme es auf ein grundsolides Wissen über IT-Infrastruktur an. Sterzenbach weiß das aus eigener Erfahrung: "Häufig trifft man auf Probleme, die man in dieser Form noch nie gehabt hat. Dann muss man mit Wissen und Erfahrung die Ursachen analysieren und Lösungen erarbeiten."

Deshalb steht sehr zur Freude von Luca auch Learning by Doing ganz oben auf dem Ausbildungsplan. Der angehende Fachinformatiker bringt bereits einiges mit: "Ein gutes Grundwissen habe ich mir bereits vor der Ausbildung erarbeitet, weil ich oft Computerprobleme lösen musste und dann auch im Freundeskreis häufig Ansprechpartner bei Schwierigkeiten war."

Im Unternehmen weiß man das zu schätzen. "Wir haben jemanden gesucht, der schon über einige Kenntnisse verfügt", beschreibt Dieter Steinwender die Anforderungen an die Bewerber. Alle hätten einen zweistündigen Test absolviert, der den Schwerpunkt auf Logik und Kombinieren legt, wichtige Qualitäten, wenn es darum geht, Probleme zu lösen.

Damit das nicht an der Sprache scheitert, besucht Luca eine bilinguale Berufsschulklasse mit Unterricht in Deutsch und Englisch. "Wir haben mit sehr vielen internationalen Kunden zu tun. Außerdem ist es unumgänglich, englischsprachige Handbücher zu lesen. Eine Knowledge-Base von Microsoft im Originaltext muss man verstehen können", sagt Steinwender.

Nach drei Jahren Ausbildung stimmt für Luca in der Steinwender EDV-Beratung auch die Perspektive. "Wir bilden für den Eigenbedarf aus. Unser Arbeitsfeld bietet ein großes Wachstumspotenzial", sagt Dirk Sterzenbach, der für August dieses Jahres einen weiteren Azubi sucht.

Bislang ist Luca mit seiner Berufswahl zufrieden. Im ersten halben Jahr seiner Ausbildung konnte er bereits manches knifflige EDV-Problem lösen. "Ich freue mich schon auf Projekte, die ich bald komplett eigenständig bearbeiten kann." Und natürlich fiebert der junge Mann der weltweiten Reisetätigkeit entgegen, denn bei diesem Job steht dem angehenden Fachinformatiker nach seiner Ausbildung buchstäblich die Welt offen.