Mathias Sywall hat bei der Stadtreinigung Hamburg gelernt

Vorbei sind die Zeiten, in denen Abfälle nur deponiert oder verbrannt wurden: Recycling ist "en vogue". Um die korrekte Sammlung, Entsorgung und Verwertung des Müllaufkommens kümmern sich Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Einer von ihnen ist Mathias Sywall. Der 27-Jährige aus Schwarzenbek hat seine Ausbildung bei der Stadtreinigung Hamburg, dem mit rund 2500 Mitarbeitern stadtweit größten Dienstleister im Bereich der Abfallwirtschaft, absolviert.

Sywall organisiert das Sammeln sowie Sortieren von Abfällen. Wenn dies geschehen ist, führt er die Abfälle der Wiederverwertung zu oder entsorgt sie möglichst umweltschonend. Zu den Aufgaben einer Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft gehören auch die Personalplanung, die Disponierung von Behältern und Fahrzeugen, die Routenplanung der Müllfahrzeuge und mitunter auch der Weiterverkauf von Wertstoffen. Ebenso sind sie für die Sicherheit von Anlagen, Lagerstätten und Deponien zuständig. "Die meisten Leute denken bei meinem Beruf an die Müllabfuhr, dabei sind unsere Aufgaben viel umfangreicher", sagt Mathias.

In seinem ersten Ausbildungsjahr hat er beispielsweise Metallkurse im Hamburger Ausbildungszentrum besucht, bei denen er im Feilen, Schleifen, Drehen und Sägen fit gemacht wurde. Viel Zeit hat er auf Recyclinghöfen zugebracht. Dort hat er die Abfälle der Kunden angenommen, Problemstoffe untersucht, deklariert und sie den verschiedenen Entsorgungssystemen zugeordnet. Auch die Kundenberatung gehörte beim Einsatz auf den Recyclinghöfen zu seinen Aufgaben.

In seinem zweiten Ausbildungsjahr hat Mathias unter anderem den zentralen Vertrieb der Stadtreinigung unterstützt. Auch die Arbeit vor Ort in einer Müllverbrennungs- und Biogasanlage hat zum Programm gehört. In den Anlagen wurde dem Auszubildenden zum Beispiel gezeigt, wie sie gesteuert und gewartet werden oder wie Prozessabläufe zu planen, überwachen und dokumentieren sind.

Im dritten Ausbildungsjahr wurde zwischen den Schwerpunkten "Logistik, Sammlung und Vertrieb", "Abfallverwertung und -behandlung" und "Abfallbeseitigung und -behandlung" gewählt. Mathias hatte den Schwerpunkt Logistik, Sammlung und Vertrieb. Er schwärmt: "Es gefällt mir, einen Beruf zu haben, mit dem ich auch etwas für die Umwelt tun kann. Außerdem finde ich es gut, viel draußen an der frischen Luft zu sein. Ein Bürojob wäre für mich nicht infrage gekommen."

Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft arbeiten hauptsächlich in privaten und öffentlichen Abfallbeseitigungsbetrieben, in Müllverbrennungsanlagen und Recyclingfirmen. Außerdem sind sie in Ingenieurbüros für technische Fachplanung oder auch in Betrieben tätig, die Sonderabfälle entsorgen. "Die Fachkräfte sorgen somit in vielen Bereichen für ein kompetentes und effektives Abfallmanagement", erklärt Ausbildungsleiter Jörn Lamprecht von der Stadtreinigung Hamburg.

Wie er weiter berichtet, sind die beruflichen Perspektiven für Fachkräfte in der Recyclingwirtschaft sehr gut. In Anbetracht der in Zukunft anstehenden Aufgaben sei entsprechendes Know-how unentbehrlich. Dabei gilt: Je gezielter der Müll entsorgt und die verwertbaren Wertstoffe recycelt werden, desto komplexer werden die Anforderungen an diejenigen sein, die das organisieren. Fachkräfte, die sich mit Abfällen auskennen, diese sortieren und obendrein noch fachgerecht entsorgen können, werden also auch in Zukunft enorm gefragt sein.

Sywall hat seine Ausbildung bei der Stadtreinigung Hamburg aufgrund guter Schulleistungen um ein halbes Jahr verkürzt. Ende Januar ist er bei der Firma Buhck, einem der großen Umweltdienstleister Norddeutschlands, eingestiegen, wo der Schwarzenbeker für die Entsorgung von belasteten Böden zuständig ist.