Viele Hamburger Handwerksbetriebe suchen Fachpersonal und Auszubildende. Für 2012 gibt es bereits jetzt 440 freie Lehrstellen. Auszubildende werden in den Handwerksbetrieben gebraucht, sagt Josef Katzer, Präsident der Handwerkskammer Hamburg (HWK). Auch wenn die Betriebe mehr Fachkräfte als benötigt ausbilden, sind die Job-Chancen gut. Städte, Feuerwehren und Industrieunternehmen sind laut Katzer auf die Mitarbeit von Handwerkern angewiesen.

Dass das Handwerk Chancen bietet, von denen viele nichts wissen, erkennen in Hamburg vor allem Abiturienten: Mit einem Auszubildendenanteil von 13,6 Prozent übertraf die Hansestadt 2011 den Bundesdurchschnitt um über 100 Prozent. Das Gros der Schulabgänger nimmt Tischlereien oder Bäckereien noch nicht als Karrierebetriebe wahr. Zu Unrecht, meint Jörg Ungerer, Leiter der Bildungspolitik der HWK: "Ein Trumpf des Gewerbes, die Selbstständigkeit, wird oft vergessen." Die Hansestadt brauche viele junge Chefs, denn bis 2020 stehen in der Metropolregion über 5000 Betriebe zur Nachfolge bereit.

Gesellen können nach ihrer Meisterprüfung an der Akademie des Handwerks Hamburg (AHH) den "Betriebswirt des Handwerks" machen. Schulabgängern mit der allgemeinen Fachhochschul- oder Hochschulreife bietet die Berufsakademie Hamburg ein duales Studium. Absolventen haben nach vier Jahren neben ihrem Gesellenbrief und einem Bachelor-Abschluss drei Viertel der Meisterprüfung in der Tasche. Lehrlinge, Gesellen, Meister und Bachelor können sich im Harburger "Elbcampus" weiterbilden lassen.