Jan Ohm wurde nach seiner Ausbildung bei der Berufsfachschule für Logistik sofort eingestellt.

Zuerst ein Telefonat mit Kalkutta. Danach kümmert er sich um 15 Gasmotoren für ein Kraftwerk in Vietnam. 50 Tonnen, die verpackt werden müssen und die per Schiffsfracht zum Kunden gehen. Jan Frederik Ohm ist als Kaufmann für Spedition und Logistik bei der Orca Transport Agency dafür zuständig. Der 28-Jährige chartert das Schiff und sorgt für die sachgerechte Befrachtung. "Als Spediteur und Schiffsmakler haben wir eine sehr komplexe Aufgabe", sagt Ohm. Kontrollen gehören auch zum Job. Es ist eine hektische Branche, in der Zeit Geld bedeutet und geringfügige Gewichtsabweichungen der Fracht ebenfalls. Der Warenwert beträgt schon mal zwölf Millionen Euro. Wenn es sein Arbeitsablauf zulässt, ist Jan Ohm auch bei der Verschiffung im Hafen vor Ort und nutzt die Kontrollen zur Kontaktpflege mit Kunden und Reedern.

Nach seinem Abitur war Ohm zunächst bei der Bundeswehr, danach ein Jahr in London und einige Monate in Paris, der Sprachen wegen. Dann bewarb er sich für eine Ausbildung zum Speditionskaufmann, erhielt jedoch nur Absagen. 2006 begann er an der Berufsfachschule für Logistik der Rackow Schule die dreijährige Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen. Bereits nach vier Monaten begann sein Praktikum bei der Orca Transport Agency. Nach bestandener IHK-Prüfung wurde Jan Ohm von dem Logistikunternehmen übernommen. "Das ist heute eine Rarität", findet er, der sich als belastbar und engagiert beschreibt. "Wir sind eine kleine Firma und ich fasse überall mit an." Zum Geschäft gehören neben der Seehafenspedition auch Luftfracht, Schienentransport sowie Schwertransporte beispielsweise für Windkraftmotoren oder Gefahrgütertransport. "Wir transportieren alles, was die Kunden wünschen." Auch Dokumentenversand gehört zum Job.

Neben der Berufsfachschule für Logistik gibt es weitere Möglichkeiten, sich im Bereich Logistik schulen zu lassen. So bietet die Handelskammer den Kursus Fachkaufmann für Einkauf und Logistik ab 4. November an, und an der Akademie Hamburger Verkehrswirtschaft beginnt am 3. November der Zertifikatslehrgang Spedition und Logistik. Der Verein Hamburger Spediteure bündelt in seinem Ausbildungskonzept des Hamburger Logistik-Bachelor die berufliche Ausbildung sowie ein stark praxisorientiertes betriebswirtschaftliches Studium.

Fracht- und Speditionsrecht, Zoll und Gefahrgut, Kaufverträge und Lieferbedingungen sind wichtige Themen an der Berufsfachschule für Logistik. Dort startet am 1. September die nächste Ausbildungsklasse. Jan Ohm hat am meisten die High End Logistik interessiert. "Diese automatisierte Lagerung ist schon faszinierend", sagt der Kaufmann, der möglichst bald einen Gefahrgutlehrgang machen möchte, denn "Weiterbildung ist in meinem Job wichtig".

www.rackow.de

www.vhsp.de