Ich möchte ein Girokonto eröffnen.“ Mit diesem Anliegen kommen Kunden am Schalter einer Bank oder Sparkasse nach wie vor zum Ziel. Doch Banker von heute können viel mehr:

Wer eine Filiale betritt, findet Immobilienexperten, kann sich zu Altersvorsorge und Erbschaft beraten lassen und trifft als Geschäftskunde auf Fachleute, die sich mit den Anforderungen, Trends und besonderen Herausforderungen einzelner Branchen auskennen.

Im Geschäftsfeld „Immobilien“ haben Geldhäuser zum Beispiel nicht nur Finanzierungsmodelle im Angebot und beraten über Fördermöglichkeiten für Bauherren; einige Finanzinstitute bieten auch gleich ganze Versicherungspakete inklusive Rechtsberatung während der Bauphase an. Klar, dass in den Geschäftsstellen – zum Teil in Kooperation mit einem Partner – zudem eine Auswahl passender Immobilien zum Kauf angeboten wird.

Auch Versicherungen gehören inzwischen zur Produktpalette von etlichen Instituten. In Filialen und auf ihren Internetseiten informieren und beraten sie zu Renten- und Lebensversicherungen, sogar zu Krankenversicherungen bis hin zur Zahnzusatzversicherung. Angebote zur Altersvorsorge – ob private Modelle für Arbeitnehmer oder betriebliche Vorsorgeangebote für Arbeitgeber – gehören für viele Banken inzwischen fast schon zum Kerngeschäft.

Wirft man einen Blick in die einzelnen Bereiche, wird ein weiterer Trend schnell offensichtlich: Hier sind Spezialisten am Werk. Es gibt Kredite für einzelne Zielgruppen und Lebensabschnitte, zum Beispiel zur Studienfinanzierung. Und im Geschäftskundenbereich finden sowohl der Chef des Logistikunternehmens als auch der Unternehmer aus der Energiewirtschaft Gesprächspartner mit branchenspezifischem Know-how.

Diese Entwicklung weg vom reinen Geldinstitut schlägt sich auch in den Berufsfeldern nieder. Den Schalterbeamten früherer Zeiten gibt es nicht mehr. In Banken und Sparkassen werden neben Bankkaufleuten inzwischen auch Kaufleute für Dialogmarketing, Sozialversicherungsfachangestellte, Wirtschaftsinformatiker und Business-Administratoren ausgebildet, letztere über ein Duales Studium. Die beruflichen Hintergründe der Mitarbeiter von heute sind noch weit vielfältiger.