Betriebswirtschaftslehre, Psychologie sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft wählen viele Bewerber. Japanologie und Gebärdensprachen sind Exoten

Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) belegt seit vielen Jahren den Spitzenplatz im Ranking der beliebtesten Studiengänge in Deutschland, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Auch an der Uni Hamburg gehört BWL zu den Fächern, die besonders gefragt sind. Rund 5880 junge Menschen haben sich im Wintersemester 2013/2014 für einen der 329 Studienplätze beworben. Ähnlich hohe Bewerberzahlen gab es für die begehrten Fächer Psychologie – 5219 bei 150 Studienplätzen – sowie Medien- und Kommunikationswissenschaft. In diesem angesagten Studienfach sind bei der Uni Hamburg 3311 Bewerbungen für die 35 Studienplätze eingegangen.

„Ich kann nur mutmaßen, warum einzelne Fächer besonders beliebt sind, denn konkrete Studien dazu liegen mir nicht vor“, sagt Katharina Berger, Referatsleiterin Service für Studierende an der Uni Hamburg. Angehende Betriebswirte beispielsweise seien inhaltlich sehr breit aufgestellt und müssten sich nicht auf ein konkretes Berufsziel festlegen. „Das macht das Studium für viele interessant. Der Medienberuf hingegen gilt in der Gesellschaft als sehr attraktiv, während die Motivation, Psychologie zu studieren, bei etlichen Bewerbern sicherlich auch persönlich bedingt ist.“

Besonders stolz ist man an der Uni Hamburg auf Fächer, die deutschlandweit nicht viele Hochschulen anbieten. Dazu gehören zum Beispiel die Gebärdensprachen mit 18 Studienplätzen, Iranistik mit 18, Islamwissenschaft mit 40, Turkologie mit 18, Japanologie mit 35 und die Klassische Philologie mit 15 Studienplätzen. Das Interesse an diesen Fächern zeigt sich an den Bewerberzahlen. So wollten im letzten Wintersemester 144 Personen Gebärdensprachen und 199 Japanologie studieren.

Hoch im Kurs stehen außerdem die Fächer, die die Uni Hamburg im Rahmen der Exzellenzcluster im Programm hat. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert derzeit das Klima-Exzellenzcluster „Integrated Climate System Analysis and Prediction“ (CliSAP) und das „Hamburg Centre for Ultrafast Imaging“ (CUI). Den 150 Studienplätzen in der Physik standen 339 Bewerber gegenüber, während es für die 129 Plätze in der Chemie 375 Bewerber gab. Ein MIN-Studiengang, in dem sich Angebot und Nachfrage in etwa entsprechen, ist Computing in Science mit Schwerpunkt Physik. Dort verzeichnete man gerade einmal 26 Bewerber für 19 Studienplätze.

„Es kommt immer wieder vor, dass Bewerber den ihnen angebotenen Studienplatz nicht annehmen, weil sie sich anderweitig entscheiden. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung und um die Studienplätze so schnell wie möglich zu vergeben, überbuchen wir die Studienplätze bei der Vergabe in den meisten Studiengängen um mindestens zehn Prozent. Dadurch wollen wir langwierige Nachrückverfahren vermeiden“, erläutert Katharina Berger.

Grundsätzlich werden die Studienplätze für Studienanfänger im Rahmen des Hamburger Vergabeverfahrens nach festen Quoten vergeben. Von allen zur Verfügung stehenden Studienplätzen werden zunächst zehn Prozent für ausländische Bewerber abgezogen und weitere 7,5 Prozent für Härtefälle. Von den übrig bleibenden Studienplätzen vergibt die Zulassungsstelle 90 Prozent über den Numerus Clausus (NC) und zehn Prozent über die Wartezeit. Sollte es mehrere Bewerber mit dem gleichen NC oder der gleich hohen Anzahl von Wartesemestern geben, entscheidet das Los. Informationen darüber, welche Durchschnittsnote in der Vergangenheit für welches Fach ausreichte und wie viele Wartesemester der letzte Zugelassene hatte, findet man im Internet unter www.uni-hamburg.de/nc.

Für Bewerbungen um ein Masterstudium gelten besondere Voraussetzungen. Sie unterscheiden sich von Studiengang zu Studiengang. Eines von mehreren Auswahlkriterien ist die Note des ersten berufsqualifizierenden Abschlusses. In den ebenfalls sehr nachgefragten Studiengängen Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie gibt es keine direkte Bewerbungsmöglichkeit an der Uni Hamburg. Die entsprechenden Studienplätze vergibt die Stiftung für Hochschulzulassung (www.hochschulstart.de), die Nachfolgeeinrichtung der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS).

Weitere Informationen auf: www.uni-hamburg.de/bewerbung, www.uni-hamburg.de/dosv oder www.hochschulstart.de