Als Fachkraft für Lagerlogistik gehören Planung, Technik und Packen zum Alltag

Enge Gänge zwischen hohen Regalwänden. „Das ist das Zentrallager der Basis. Das sind Hunderttausende Teile und Millionen- bis Milliardenwerte.“ Fast ehrfurchtsvoll klingt es, wenn Stefanie Weber über ihren Arbeitsbereich spricht. Mit 23 Jahren hat sie vor kurzem ihre Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik auf der Basis der Lufthansa Technik (LHT) in Hamburg abgeschlossen.

Experten für Lagerhaltung sind bei LHT gefragt, denn ein so großer Technik-Betrieb braucht eine exzellente Teileversorgung und eine ebenso perfekte Logistik, um alle Aufgaben rund um die Flugzeugwartung und -ausrüstung zeitnah ausführen zu können. „Neben Zentrallager, Wareneingang und Versand fallen einige Extra-Bereiche, wie Klärungsteam, Zollbüro und Frachtbriefbüro in unsere Zuständigkeit“, sagt Stefanie.

Das klingt souverän, aber der Weg dorthin war weit. „Die Vielfalt und Komplexität haben mich anfangs erschlagen“, erinnert sich die junge Frau, „neue Teile, reparierte Teile, defekte Teile, die in Hamburg oder im Ausland repariert werden müssen….“ Doch am Ende half auch ihre Begabung. „Ich war schon immer ein Mensch, der gerne plant.“

„Bei uns als Fachkraft Lagerlogistik zu arbeiten, heißt auch, prozessorientiert zu denken“, sagt Ausbildungsleiter Ronald Bauer. Man müsse ein Gefühl für die gesamten Abläufe haben, um Fehler zu vermeiden. „Logistik ist bei uns nicht nur der Umgang mit Ware, sondern eben auch mit Technik.“ Viele Bauteile brauchten eine besondere Behandlung. Es gebe beispielsweise Folien, die sehr empfindlich seien und bei denen man auf das Klima achten müsse, um die Haltbarkeit nicht zu gefährden. Das brauche viel Erfahrung.

Um die zu gewinnen stehen in Hamburg und Frankfurt jeweils rund 30 Ausbildungsbetreuer bereit. Sie teilen die Auszubildenden ein und kontrollieren, was schon geht und wo Unterstützung nötig ist. Während der Ausbildung lernen die angehenden Logistik-Experten alleine zehn unterschiedliche IT-Systeme, mit denen sie auch schon praktisch arbeiten. Wie umfangreich die Ausbildung bei LHT ist, wurde Stefanie Weber erst während der Berufsschulzeit richtig klar. „Da haben wir uns auch Unternehmen von Mitschülern angesehen. Das war manchmal ziemlich stumpfe Arbeit, teilweise sogar am Fließband.“

Keine Frage also, dass sich der Mehraufwand lohnt. Der begann allerdings schon in der Bewerbungsphase. „Zuerst habe ich einen Online-Test gemacht, dann meine Noten eingegeben. Es folgte ein großer Test, wo neben Englisch und Mathe unter anderem auch die Berechnung von Verpackungskosten abgefragt wurde. Und schließlich kam noch ein Vorstellungsgespräch in einer Gruppensituation“, erinnert sich Stefanie.

„Die richtigen Azubis zu finden ist aufwendig. Es geht nicht nur um Noten sondern auch um Persönlichkeit“, bestätigt Ausbildungsleiter Bauer. „Die richtigen Auszubildenden sind weder die schlichten Packer noch diejenigen, die mit einem perfekten Abi in die Ausbildung starten. Zur Logistik gehört auch der Einsatz, wirklich mal anzupacken – wenn es sein muss, auch mit dem Gabelstapler.“

Voraussetzung: sehr guter Hauptschulabschluss

Ausbildungsvergütung: von 780 Euro bis 880 Euro monatlich

Weitere Infos: www.berufenet.arbeitsagentur.de