Mediengestalter Bild und Ton erlernen alle Tätigkeiten der Branche – und haben ein gutes Sprungbrett in den Job

Fotografieren, Fotos bearbeiten, kleinere Videos drehen und Videos schneiden: Mit diesen Dingen hat sich Ann-Kristin Olmedo schon seit der Schulzeit immer gern beschäftigt. „Da lag es für mich nahe, nach einem Beruf in der Medienbranche zu suchen“, erzählt sie. Die Hittfelderin wurde fündig. Nach einer zweijährigen Ausbildung im Design-Bereich entschied sie sich für ein Praktikum in der Postproduktion bei TIDE. Weil es ihr dort so gut gefiel, hat sie bei dem gemeinnützigen Communitysender am 1. August eine duale Ausbildung zur Mediengestalterin für Bild und Ton begonnen.

Mediengestalter für Bild und Ton lernen während ihrer dreijährigen Ausbildung unter anderem, mit professionellen Fernsehkameras zu drehen, Filmbeiträge zu schneiden und Radiosendungen zu mischen. Die breit angelegte Ausbildung ist überwiegend technisch ausgerichtet, enthält jedoch auch gestalterische Elemente. Die drei Qualifikationsbereiche – Technik, Gestaltung und Organisation – nehmen jeweils rund ein Drittel der Ausbildungszeit ein.

„Wir bieten jungen Menschen viele Möglichkeiten, einen Einstieg in den Medienberuf zu finden, etwa über ein Praktikum, ein Volontariat oder eine Ausbildung“, sagt die Leiterin der Kommunikationsabteilung von TIDE, Tina Fritsche. „Außerdem können Schüler bei uns ihre technische und journalistische Medienkompetenz stärken, indem sie zum Beispiel in der Jugendredaktion Schnappfisch oder bei der Ferienakademie mitmachen. Und schließlich haben junge Leute bei uns Gelegenheit, unter professionellen Bedingungen eigene TV- oder Radiosendungen zu produzieren.“

Ann Kristin hat das Konzept von TIDE von Anfang an überzeugt. „Man darf bei dem Sender quasi vom ersten Tag an gleich praktisch mitmischen und Verantwortung übernehmen. Hinzu kommt, dass die Leute supernett und hilfsbereit sind“, schwärmt die 22-Jährige, deren Eltern von den Philippinen kommen.

Auch Lukas Sterly ist über ein Praktikum zu dem Communitysender und Ausbildungskanal gekommen. Seine Ausbildung zum Mediengestalter für Bild und Ton wird der 21-Jährige im nächsten Sommer beenden. „Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich. Man bekommt einen wirklich guten Überblick über alles, was bei Film und Fernsehen oder im Radiobereich läuft“, berichtet Lukas. Bei TIDE hat er in den letzten beiden Jahren schon fast alle Abteilungen durchlaufen. Er war in der Produktion, wo es hauptsächlich um Planung und Organisation geht. Er war in der Ausbildungsredaktion, wo Praktikanten, Volontäre und Auszubildende in Zusammenarbeit mit erfahrenen Redakteuren Sendungen produzieren, allen voran das Radiomagazin „TIDE aktuell“ und das Fernsehmagazin „Hamburg immer anders“. Und er war im Schnitt, in der Technik und in der Postproduktion, wo Sendungen nachgearbeitet werden. In seinem nunmehr letzten Ausbildungsjahr wird sich Lukas auf den Kamera-Bereich spezialisieren. Denn sein Plan ist es, nach der Ausbildung als Kameramann zu arbeiten. Zu seinen Vorbildern gehören der amerikanische Regisseur, Produzent und Autor Stanley Kubrick und der Kameramann Roger Deakins, der in diesem Jahr für den Oscar für „Skyfall“ nominiert war. „Durch die professionelle Beschäftigung mit dem Medium Film hat sich mein Blick verändert. Beim Filme gucken fällt mir ständig etwas auf, was man besser machen könnte“, verrät er.

Ann-Kristin weiß noch nicht genau, was sie später machen möchte. Bislang hat es ihr am besten im Schnitt gefallen. Aber da sie noch drei Jahre Ausbildungszeit vor sich hat, kann sich das noch ändern. Immerhin besteht einer der großen Vorteile des Berufs darin, dass Mediengestalter in vielen Bereichen des Produktionsprozesses zum Einsatz kommen können. Zur Auswahl steht neben der Kamera und dem Schnitt zum Beispiel auch der Ton, sei es im Bereich der Produktion von Hörfunkbeiträgen oder Trailern oder der Live-Ton-Mischung bei Veranstaltungen. Tätig werden können Mediengestalter für Bild und Ton nicht nur in Film- oder Tonstudios, bei Rundfunk- und Fernsehsendern oder in Produktionsgesellschaften, sondern vereinzelt auch in Werbeagenturen. Darüber hinaus kommen Korrespondenz- und Nachrichtenbüros als Arbeitgeber in Frage. Und ebenso können Mediengestalter in Firmen der Multimediatechnik, die Ton-, Bild- und Datenträger vervielfältigen, eine Anstellung finden.

Ausbildungsdauer: drei Jahre

Voraussetzungen: mindestens Realschulabschluss mit guten Noten in Physik, Mathematik, Deutsch und Englisch.

Außerdem: volle Farbsichtigkeit und Hörfähigkeit

Ausbildungsvergütung: zwischen 500 und 960 Euro monatlich

Einstiegsgehalt: ab 1.500 Euro monatlich

Weitere Infos: www.tidenet.de, www.ndr.de, www.mgbt-forum.de