„Der Beruf des Verwaltungsfachangestellten passt ganz gut zu mir“, sagt Philip Mortimer, der seine dreijährige Ausbildung im Verwaltungszentrum des Kirchenkreises Hamburg-Ost der Evangelischen-Lutherischen Kirche mit Erfolg abgeschlossen hat. Nach dem Abitur 2008 begann der junge Engländer aus Pinneberg ein Jura-Studium in Kiel. Nach vier Semestern stand für ihn fest: „Das ist mir zu trocken. Ich möchte lieber etwas Praktisches.“ Durch eine Stellenanzeige wurde er auf den Ausbildungsplatz in der Kirchenverwaltung aufmerksam. Noch am Tag des Bewerbungsgespräches bekam er die Zusage.

„Die Kirche bietet viel Sicherheit, und auch die Verdienstmöglichkeiten nach der Ausbildung sind gut“, sagt Philip. Die eigentliche Verwaltungsausbildung unterscheidet sich fachlich kaum von einer Verwaltungsausbildung bei der Stadt. In der Berufsschule sitzen alle in der gleichen Klasse. Der Abschluss als Verwaltungsfachangestellter bei einer kirchlichen Einrichtung wird auch von staatlichen Stellen anerkannt. Allerdings erwartet die evangelische Kirche von ihren Mitarbeitern ein Bekenntnis zu ihrer Konfession. Die Form der Religionsausübung bleibt dabei jedem selbst überlassen.

In der dreijährigen Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten der Kirche lernt der Auszubildende die verschiedenen Abteilungen wie die Finanz-, Personal- und Rechtsabteilung sowie das Meldewesen kennen. Das Grundgesetz erlaubt es den Kirchen in Deutschland, sich selbst zu verwalten und zu diesem Zweck auch eigene Gesetze zu schaffen. Ein Verwaltungsprofi bei der Kirche muss also die staatlichen und die kirchlichen Vorschriften kennen. Während seiner Zeit in der Rechtsabteilung hat Philip anhand des kirchlichen Siegelgesetzes ein Prüfungsschema erstellt, mit dem schnell geprüft werden kann, ob eine Kirchengemeinde ein Siegel führen darf oder nicht. Gesiegelt werden Taufurkunden, Trauscheine und andere Dokumente. Da sich die 116 Kirchengemeinden des Kirchenkreises Hamburg-Ost selbst verwalten und die Kirchengemeinderäte meist ehrenamtlich arbeiten, werden die Beschlüsse und Protokolle ihrer Sitzungen in der Rechtsabteilung der Kirchenverwaltung auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft. Ein Einsatzgebiet des 24-Jährigen, der auch an der Nacht der Kirchen mitwirkte. Als im vergangenen Jahr 93.000 Menschen in Hamburgs Gotteshäuser kamen, durfte Philip mit organisieren und Pressearbeit machen.

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