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Während wir uns daran gewöhnt haben, dass unsere Lebenserwartung stetig steigt, sinkt die von Unternehmen dramatisch. In den USA ist die Lebenserwartung in den vergangenen 100 Jahren etwa auf ein Viertel geschrumpft. Für eine Insolvenz gibt es unterschiedliche Anlässe. Die Ursache aber ist immer die gleiche: nämlich Fehlentscheidungen, die zum vorzeitigen Ableben der Firma führen.
Die Qualität von Entscheidungen ist im Unternehmensumfeld von vitaler Bedeutung. Und hier liegt einiges im Argen. Davon handelt das Buch „Klug zweifeln“ des Psychologen Heinz Jiranek. Eine exemplarische Untersuchung von 400 Managemententscheidungen zeigte, dass 130 dieser Entscheidungen gegen Einwände des Teams durchgesetzt wurden und etwa 60 Prozent der Chefs ihre Ziele auch in einem drastisch geänderten Marktumfeld nicht ändern. 81 Prozent der Führungskräfte sind von der Unfehlbarkeit ihrer Entscheidungen überzeugt, was dazu führt, dass die Hälfte der so auf den Weg gebrachten Projekte scheitert.
Das Problem ist nicht neu, dafür gibt es jede Menge Managementliteratur. Doch die ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems, meint Jiranek. Die meisten Managementmodelle sind unzureichend, sie predigen Geschwindigkeit, Durchsetzungsstärke und Ergebnisorientierung um jeden Preis und führen in der Praxis in die Sackgasse. In zehn Kapiteln fasst Jiranek seinen riesigen Erfahrungsschatz aus 30 Jahren Führungscoaching zusammen. „Klug Zweifeln“ ist ein Plädoyer für kritisches Denken und eine Anleitung für eine bessere Entscheidungsfindung.
Präsentation:
Das Buch gehört nicht zu den typischen Ratgebern der Schnellschussabteilung. Jiranek bohrt keine dünnen Bretter. Wenn er die typischen Managementmodelle unter die Lupe nimmt, Schwachstellen und die Fehler im System aufzeigt, hat das Hand und Fuß. Dabei bleibt er aber immer lesbar und verständlich.
Praxiswert:
Das Buch entfaltet seinen Nutzen auf zwei Ebenen: Es liefert Denkwerkzeuge und Methoden für Führungskräfte, um in der sozialen Interaktion Fehler zu vermeiden. Ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen, ist zum Beispiel leichter gesagt als getan – es geht, oft unbewusst, um Macht. Wer den einfachen Schnelltest kennt, räumt den Machtfaktor als Tür für Fehlentwicklungen schnell und sicher aus dem Weg.
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