Ein Kommentar von Barbara Schneider

Dankbarkeit ist der große Multiplikator in Beziehungen – im Berufs- und Privatleben. Zum Jahreswechsel dankten Unternehmen Mitarbeitern und Kunden für unermüdlichen Einsatz und ihr Vertrauen. Doch nicht lange, und Sie werden wieder mit ungefilterten Ideen und unerreichbaren Zielvorgaben aus der Chefetage konfrontiert. Willkommen zurück in der Bürohölle. Wie soll man da dankbar bleiben? Indem man sich bewusst macht, wofür man trotzdem dankbar sein könnte: für den Kollegen, der einen mit Kaffee versorgt hat, fürs Team, das die knappe Projektdeadline geschafft hat, fürs regelmäßige Gehalt.

Viele erfolgreiche Menschen bezeichnen Dankbarkeit als Königsweg zum Erfolg. Sie danken Förderern und Unterstützern, manchmal auch Kritikern. Entscheidend ist, ehrlich und differenziert zu danken. Kein Mensch erwartet eine sofortige Gegenleistung für einen Gefallen. Machen Sie sich eine Liste: Wem möchte ich wie mein Dankeschön ausdrücken? Es muss nicht immer das Blumenbouquet oder die Essenseinladung sein. Ein Anruf oder eine Dankeschön-Karte erhalten in Zeiten virtueller Kommunikation viel Aufmerksamkeit. Oder organisieren Sie etwas. Vielleicht ist Ihr Tippgeber Opernfan, es ist aussichtslos, an Karten zu kommen. Sie aber kennen jemanden an der Quelle.

Machen Sie Dankbarkeit zu Ihrem Alltagsritual. Danken Sie der Kollegin, die einspringt, dem Postboten, der bei Schnee liefert, der Kassiererin, die abends Ihren Einkauf ermöglicht. Dankbarkeit wirkt, wie Forschungen zeigen, nicht nur auf den Empfänger, auch auf den Sender.

Dr. Barbara Schneider ist Coach, Autorin und Vortragsrednerin. www.2competence.de