Bauzeichner machen aus Skizzen 3-D-Modelle. Azubis können sich in drei Bereichen spezialisieren

Häuser, Brücken oder Straßen: Der Architekt hat eine Vision, wie die Bauten aussehen sollen. Der Bauzeichner hilft ihm bei der Umsetzung, indem er maßstabsgerechte Pläne anfertigt. Außerdem berechnet er die notwendige Menge an Baustoffen. Den überwiegenden Teil seines Arbeitstages verbringt ein Bauzeichner im Büro und setzt mithilfe von moderner Software Entwürfe in 3-D-Modelle um. So fertigt er zum Beispiel Ansichten von Neubauten aus verschiedenen Perspektiven an.

Die Ausbildung zum Bauzeichner dauert drei Jahre. Die Jugendlichen lernen im Betrieb oder in einer Behörde sowie in der Berufsschule. „Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben“, sagt Michael Assenmacher vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Die Mehrheit hat aber mindestens mittlere Reife.

„Bewerber sollten in jedem Fall Freude am Zeichnen und ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben“, erklärt Barbara Schlesinger von der Bundesarchitektenkammer. Auch wenn der Großteil der Arbeit am Computer erledigt wird, kann es vorkommen, dass Bauzeichner noch mit Papier und Stift eine Skizze erstellen.

Auch ein Muss: gute Kenntnisse in Mathe sowie Verständnis für technische Zusammenhänge. Denn Bauzeichner müssen statische Vorgaben zur Belastung eines Baukörpers verstehen und in die Zeichnungen einarbeiten. „Damit wird sichergestellt, dass das Bauwerk ohne Gefahr für Leib und Leben seine Funktion erfüllt – egal ob bei heftigem Sturm, brütender Hitze oder einer Schneedecke“, sagt Schlesinger.

Weiter seien Kenntnisse der Bauphysik erforderlich. Schließlich müssen die Fachkräfte Aspekte wie Energieeffizienz und Schallschutz berücksichtigen. Notwendig sei weiter eine sorgfältige Arbeitsweise, ergänzt Schlesinger. Bauzeichner erstellen ihre Arbeiten maßstabsgerecht und beachten dabei die technischen Vorschriften.

Azubis lernen außerdem, Baustoffe und Bauelemente nach ihren Eigenschaften zu unterscheiden und wie sie dementsprechend in den bautechnischen Unterlagen einzufügen sind. In der Berufsschule stehen etwa die Planung eines Kellergeschosses, die Konstruktion von Treppen oder einer Geschossdecke auf dem Stundenplan.

Im dritten Ausbildungsjahr spezialisieren sich die künftigen Bauzeichner: Zur Auswahl stehen zum einen die Schwerpunkte Architektur und Ingenieurbau. Bei Letzterem stehen Brücken und Industriebauten im Fokus. Zum anderen ist eine Spezialisierung auf Tief-, Straßen- und Landschaftsbau möglich. Dabei geht es zum Beispiel um Besonderheiten, die bei Zeichnungen von Wegen und Straßen zu beachten sind. Später können sich Bauzeichner zum Techniker fortbilden. Einige gehen nach der Ausbildung aber auch zum Architekturstudium an die Universität.