Grafikdesignerin Carolin Hennekes entwirft Geschenkverpackungen für diverse Anlässe

Fast 20 Geschäfte vor allem in Norddeutschland verkaufen schon die Kreationen von Carolin Hennekes. „Vom Einzelhandel bin ich sehr gut aufgenommen worden“, sagt die 29-jährige Grafikdesignerin ein Dreivierteljahr nachdem sie Bow & Hummingbird gegründet hat. Hennekes stellt Geschenk-Accessoires her. Das sind Geschenkverpackungen „mit einem gewissen Extra“, erklärt sie. Grußkarten, Anhänger, Satin- und Klebebänder, Geschenkpapier oder eine Flaschenpost gehören zu ihren verschiedenen Kollektionen. „Zum Beispiel gibt es Grußkarten mit einer Anleitung zum Bauen von Papierschiffchen oder solche, die zeigen, wo welche Weinanbaugebiete liegen oder wie man Seemannsknoten macht“, erzählt Hennekes, die während eines Praktikums im Rahmen des Studiums an der Kunstakademie in Maastricht Hamburg kennengelernt hat. „Meine Wunschstadt“, sagt die gebürtige Emsländerin.

Ihre Kollektionen passen zu verschiedenen Anlässen und heißen zum Beispiel „Geschenke setzen Segel“ (Maritimes), „Schenken mit Geschmack“ (Wein), „Geschenke in voller Blüte“ (Frühling) oder „Ein Wintermärchen“. „Bald wird es auch Aufkleber geben“, kündigt sie an.

„Ich möchte etwas machen, wobei ich am Ende ein Produkt in den Händen halte und das anderen Freude macht“, erklärt Carolin Hennekes. So entstand die Idee. Eine thematische Umsetzung fehlt den meisten Konkurrenten, lautete das Ergebnis ihrer Marktbeobachtung vor der Gründung.

Nach ihrem Studium war Hennekes zunächst ein Jahr selbstständig, arbeitete dann einige Jahre in einer Agentur. So ganz stellte sie das aber nicht zufrieden: „Ich wollte mich selbst verwirklichen.“ Dafür nimmt sie gern in Kauf, dass sie zur Überbrückung, bis sie voll und ganz von Bow & Hummingbird leben kann, weiter auch Dienstleistungen im Bereich Grafik anbieten wird.

Doch wahrscheinlich nicht mehr lange: Das Tempo, mit dem Hennekes ihre Idee umsetzen kann, spricht für sich. Die Inhaber von Geschenk- und Papierläden hätten von Anfang an positiv auf ihre Kollektionen reagiert, erzählt sie. Selbst wenn sie die Artikel im eigenen Geschäft nicht unterbringen konnten, hätten ihr die meisten Tipps gegeben, wer stattdessen interessiert sein könnte. Inzwischen gibt es auch einen Online-Shop, über den Kunden direkt bei ihr bestellen. Außer Privatleuten gehören Firmen zu Hennekes Kunden: „Ihnen biete ich an, Produkte speziell für sie zu entwickeln, zum Beispiel das Logo ins Design einzubinden.“

Auch in den sozialen Medien ist Carolin Hennekes jetzt aktiv. „Vorher war Facebook nicht meine Welt“, gibt sie zu. Viele Anregungen für ihr Marketing kamen von Studenten der EMBA-Medienakademie. Sie beraten angehende Gründer im Rahmen eines Studienprojekts. Helfen ließ sich Hennekes auch von der Lawaetzstiftung. In die buchhalterischen Anforderungen hat sie sich eingelesen. „Aber es war gar nicht so schlimm wie erwartet.“ Inzwischen wird ihr die Buchhaltung allerdings zu umfangreich. „Das will ich bald abgeben.“

Für die Zukunft plant sie – außer neuen themengebundenen Kollektionen – die weitere Ausbreitung in Deutschland. „Und dann den internationalen Schritt“, kündigt Carolin Hennekes an. Erste Privatkunden hat sie schon im Ausland. „Es gibt ja viele Länder, wie England oder die USA, in denen das Verpacken noch viel mehr zelebriert wird als bei uns.“ Dann ist es vielleicht auch Zeit für ein richtiges Atelier. Zurzeit arbeitet die Gründerin noch im Homeoffice. „Ich investiere mein Geld lieber in neue Produkte als in die Miete“, sagt sie. „Aber so langsam stößt mein Büro an seine Grenzen.“

www.bowandhummingbird.com