Gebäudereiniger sind gesuchte Fachleute mit vielen Aufstiegschancen

Eigentlich sollte das Praktikum von Justin Rickert nur zwei Wochen dauern, doch dann blieb sie gleich für fünf Wochen. „Ich habe verlängert, weil es mir hier so gut gefiel“, sagt die junge Frau. Heute macht die 17-Jährige eine Ausbildung zur Gebäudereinigerin bei ihrem ehemaligen Praktikumsbetrieb, der Tereg.

Um 7 Uhr beginnt sie jeden Tag ihre Arbeit. Erst geht sie gemeinsam mit den anderen Azubis zur Besprechung mit ihrem Ausbildungsleiter, dann verteilt dieser die Aufgaben für den Tag. Entweder fährt Rickert danach zu einem der vielen Kunden, wie zum Beispiel zu Schulen, Firmen, Bahnhöfen und Privatkunden, oder sie reinigt direkt im Gebäude der Tereg an der Weidestraße in Barmbek.

Wenn Rickert eines ärgert, dann, dass sie immer wieder auf Leute trifft, die ihren Job unterschätzen und glauben, den könne jeder einfach mal so machen. „Manche denken, ich sei einfach nur eine Putze, dabei ist der Beruf sehr anspruchsvoll“, sagt Rickert. Tatsächlich sind Gebäudereiniger nämlich wahre Spezialisten ihres Gebietes und nicht mit einer ungelernten Reinigungskraft zu verwechseln. „Was viele Menschen nicht wissen ist, dass die Ausbildung zum Gebäudereiniger mathematische, chemische und physikalische Grundkenntnisse voraussetzt und auch betriebswirtschaftliche Bestandteile umfasst“, sagt Hubert Jäger von der Landesinnung der Gebäudedienstleister Nordost.

1600 Mitarbeiter beschäftigt die Tereg insgesamt, 17 davon arbeiten als Azubis. Und wer die Ausbildung abschließt, werde mit ausgezeichneten Zukunftsperspektiven belohnt, sagt Jäger.„Nach einer erfolgreichen Ausbildung zum Gebäudereiniger, die mit dem Gesellenbrief endet, besteht die Möglichkeit, sich klassisch weiterzubilden und neben dem Meisterbrief noch Bachelorabschlüsse der Studienrichtungen Lebensmittel, Ernährung oder Hygiene beziehungsweise einen Facility Management-Bachelor oder einen Master in Facility Design und Management zu erwerben.“