Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, Auszubildende zu finden. 2013 gaben in einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags 16,3 Prozent der Hamburger Betriebe an, sie hätten keine Bewerbungen erhalten. Im Vorjahr waren es 10,9 Prozent, die über ausbleibendes Interesse klagten. Die Situation für technische Ausbildungsbetriebe ist noch einmal schwieriger: Laut einer Forsa-Umfrage aus dem vergangenen Jahr kam für 57 Prozent der befragten Schüler keine Ausbildung in einem technischen Beruf infrage.

Darüber hinaus müssen Betriebe, die Techniknachwuchs suchen, traditionellerweise auf einen Teil des theoretisch vorhandenen Potenzials verzichten: auf junge Frauen, die sich nicht für Technikjobs, die „Männerberufe“, interessieren. Dass der Unterschied zwischen der Berufswahl von Männern und Frauen noch immer groß ist, belegte jüngst erst das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): 60Prozent aller Frauen in Westdeutschland arbeiten noch immer in klassischen Frauenberufen – zu denen das IAB vor allem pflegende und erzieherische Tätigkeiten zählt. Handelsunternehmen und Gastronomiebetriebe, die zu den sogenannten geschlechtergemischten Berufen gehören, haben es leichter auf dem Azubi-Markt.

Daran, bei Schülern die Lust an Technikjobs zu wecken, arbeiten inzwischen viele Initiativen. In Hamburg ist das zum Beispiel das MINTforum, ein Bündnis aus 40 Projekten und Akteuren, das Jugendliche für das Thema Technik einnehmen will. Aktuell in Vorbereitung: der Hamburger MINT-Tag am 18. November. Teilnehmen können Schulen, die sich mit Mitmach-Aktionen wie Experimentierkursen, Science-Cafés oder Podiumsgesprächen präsentieren wollen. So sollen sowohl die Öffentlichkeit als auch die Schüler erleben können, wie spannend MINT-Fächer sind und welche Perspektiven sie bieten. Mehr Info online.

www.mintforum.de/mint-tag