Barbara Wegmann coacht Menschen beim Beenden einer Beziehung und danach

„Trennung.fertig.los!“ heißt es bei Barbara Wegmann. Klingt forsch – und ist auch so gemeint. Die Coachings der Hamburgerin zielen nicht auf diejenigen, die nach dem Ende einer Beziehung oder in einer ungeklärten Partnerschaft jammern und auf der Stelle treten. „Ich kann eher denen helfen, die nach vorne schauen wollen“, erklärt sie.

„Jede Trennung kann der Anfang zu einem noch besseren Leben werden“, sagt Wegmann. „Unabhängig davon, wie sich der andere verhält.“ Das unterscheide ihr Coaching von Angeboten, in denen die Parteien gemeinsam in der Beratung sitzen. Zu 80 Prozent arbeite sie mit Einzelpersonen, erzählt Wegmann. Ausnahme seien immer nur einige Paare, die ganz frisch getrennt sind. „Da gibt es eine Phase von sechs bis zehn Wochen, in der beide noch wertschätzend miteinander umgehen“, sagt Wegmann. In dieser Zeit bietet sie ihnen gemeinsam mit einem Anwalt an, so viele rechtliche Fragen wie möglich zu klären, „zum Beispiel, was die Kinder angeht“. „Pragmatische Trennung“ heißt dieses Angebot.

Einzelcoachings, Seminare, Vorträge, so sieht das Portfolio von Barbara Wegmann aus. Zukünftig will sie mehr Online-Beratung anbieten: für diejenigen, die weiter weg wohnen – Wegmann will ihren Service auf ganz Deutschland ausweiten – oder für diejenigen, die am Anfang noch zu viel Berührungsangst haben, um in ihre Coachingräume in Hamburg oder Wedel zu kommen.

Selbstständig gemacht hat sich Wegmann im Sommer 2013 nach 19 Jahren im IT-Vertrieb. Infolge ihrer eigenen Trennung habe sich ihr Leben komplett gedreht, erzählt sie. Sie habe entdeckt, wie viele Chancen in der Veränderung liegen. Und als sei der private Umbruch noch nicht genug, hat sie sich auch von ihrem alten Job getrennt. „Ich wollte etwas Sinnhafteres tun“, sagt Wegmann. Mit einer Coaching-Ausbildung legte sie den Grundstein für ihre heutige Beratertätigkeit.

„Gemeinsam mit Familienrechtlern habe ich dann untersucht, was den Unterschied ausmacht, ob Trennungen gut oder schlecht verlaufen“, erzählt sie. Mehrere Erfolgsfaktoren hat sie ausgemacht. Dazu gehört unter anderem die Konzentration auf das eigene Ich: „Viele haben jahrelang nur funktioniert und sich nicht mehr gefragt, was sie selbst eigentlich wollen“, erklärt Wegmann. Auch Sicherheit sei ein zentraler Faktor erfolgreichen Loslassens: „Sicherheit finanzieller und rechtlicher Art“, sagt Wegmann. Sie fragt zum Beispiel ab, wie die Finanzen geregelt sind, wie der Bedarf aussieht, wie viel Geld vorhanden ist. „Meine Coachees sollen die Angst vor dem Thema verlieren“, sagt Wegmann. „Das ist wie mit der Steuererklärung: Wenn man sie erst einmal begonnen hat, ist sie schon gar nicht mehr so schlimm.“ Nach ihrer Erfahrung schieben viele Partner nach einer Trennung die Regelung der Finanzen vor sich her her, auch einmal mehrere Jahre. „Aber den Kopf in den Sand zu stecken ist kein gutes Gefühl“, sagt Wegmann. „Ich mache Mut, das Thema anzufassen.“

Unterstützung beim Gründen hat sich Barbara Wegmann beim Hamburger Gründer-Kompetenz-Zentrum geholt, mit finanzieller Hilfe von der KfW. Mit einer Gründungsberaterin habe sie damals ihr Konzept besprochen. „Und sie begleitet mich noch heute“, sagt Wegmann. Von ihr habe sie auch gelernt, dass Existenzängste beim Gründen eine völlig normale Begleiterscheinung sind. Ihr Tipp für andere Selbstständige? „Es ist ungemein wichtig, seinen Plan mit vollem Herzen zu verfolgen“, sagt Barbara Wegmann. „Denn dass schwierige Phasen kommen, ist gewiss.“ Die Überzeugung aber trage einen über so manches Hindernis.

www.trennungfertiglos.de

Wegmanns Trennungs-Blog: www.dersenfistalle.de