Ein Kommentar von Jon Christoph Berndt

Wer im Berufsleben auf eine neue Bühne steigt, braucht neben Mut und Willensstärke vor allem Zähigkeit und Widerstandskraft: Ein ganzer innerer Schweinehundestall muss immerzu bekämpft werden, weil die Versuchung groß ist, doch lieber alles so zu belassen, wie es gerade hübsch bequem ist.

Michaela Schaffrath hat den Kampf gegen alle Schweinehunde, auch gegen die öffentliche Meinung, klar für sich entschieden. Die ehemalige Pornodarstellerin schaffte es ins seriöse Fach, was bei der Vergangenheit schwer ist. Heute sieht man sie in Komödien, bei „Verbotene Liebe“ und „Soko“. Aus dem Dschungelcamp kam sie als „Königin der Herzen“ wieder. Manches davon, nicht alles, taugt durchaus als Vorbildbaustein. Stolz darf sie sein auf ihre neue Bühne, „auf mein Leben, wie ich es jetzt lebe, und darauf, was ich in den letzten Jahren beruflich erreicht habe. Heute ernte ich endlich, was ich gesät habe.“ Und ihr Markenzeichen, das rheinische Idiom, macht sie unverwechselbar.

Viele Menschen machen lieber ein bisschen das Alte und ein bisschen das Neue. Das geht meist schief, weil vor dem Losreiten die Entscheidung Not tut, in welche Richtung es gehen soll. Also: Erst tief einatmen und klar entscheiden, dann Plan machen, im gestreckten Galopp zielsicher losreiten und durchhalten. Bisskräftige Menschen kennen die härteste Währung des Erfolgs: langsame Kontinuität. Deshalb nimmt man in Richtung des Lebens seiner Wahl besser die Treppe als den Fahrstuhl. Denn der fährt ganz schnell auch wieder runter.

Jon Christoph Berndt ist Markenexperte, Management-Trainer und Keynote-Speaker. Im Internet unter www.human-branding.de