Gründerköpfe: Die Hamburger Agentur Politikwerft hat sich auf Corporate Design spezialisiert. Sie liefern die Internetseite, die gedruckten Unterlagen, Fotos – alles aus einer Hand.

Für Unternehmen ein einheitliches Erscheinungsbild zu entwerfen: Das sehen die Macher der Politikwerft als ihre Aufgabe. Dafür gestalten sie alles rund um ein funktionierendes Corporate Design: die Internetseite, die gedruckten Unterlagen, Fotos – alles gibt es bei ihnen aus einer Hand. Harry Horstmann und Christoph Braun sind die Gründer, Kommunikationsdesignerin Katharina Günther freie Mitarbeiterin der ersten Stunde. Die schlug im April 2012. „Und noch immer ist der Gründungsprozess nicht richtig abgeschlossen“, sagt Harry Horstmann.

Eigentlich kaum ein Wunder, denn er und Braun sind nebenberufliche Gründer – beziehungsweise „nebenstudentische“. „Wir gehen beide ins achte Semester und müssen nur noch unsere Bachelorarbeiten schreiben.“ Bislang war dafür wenig Zeit, ihr Politik-Studium zum Abschluss bringen wollen sie aber auf jeden Fall.

Der Name „Politikwerft“ ist nicht etwa eine Reminiszenz an ihr Studienfach, sondern stammt aus den Ursprungszeiten der Firma: Ihren ersten Auftrag für Webdesign und Plakatgestaltung erhielten Horstmann und Braun von einem Bürgerschaftskandidaten, den sie über einen Kommilitonen kennen gelernt hatten. Bedarf an Unterstützung im Bereich Design hatten aber offenbar auch andere: Einmal angestoßen, entwickelte sich die Firma, die damals im Jahr 2011 noch gar keine war, immer weiter und gewann per Mundpropaganda schnell weitere Auftraggeber. Ihr Facebookprofil brachte der Politikwerft sogar schon einen Job aus Thüringen ein.

„Dann haben wir überlegt, wirklich kommerziell zu werden“, erzählt Harry Horstmann. „Und zwar mit der Idee, uns im Politikbereich anzubieten.“ Im Laufe der Zeit habe sich aber gezeigt, das die politische Kommunikation nicht ihr Hauptzweig sein würde. „Wir haben uns stattdessen auf Unternehmensidentitäten konzentriert“, sagt Horstmann. „Den Namen behalten wir aber dennoch bei.“

Eine spezielle Gründungsberatung haben sich die Werftarbeiter – so nennen sie sich selbst – nicht gegönnt. Horstmann, mit 29 Jahren der Älteste des Trios, hat allerdings schon ein BWL-Diplom in der Tasche. „Beim Gründen geholfen hat das aber nicht“, sagt er lachend. Dafür waren ihre gründlichen Vorüberlegungen umso wichtiger, solide Recherche und dass ihre Eltern ihnen die Selbstständigkeit vorgelebt haben. Und nicht zuletzt das Fragen stellen: Sowohl in Sachen Gewerbeanmeldung als auch beim Finanzamt hätten sie daraufhin gute Unterstützung erhalten, lobt Horstmann. Als Unternehmensform wählten die beiden die Gesellschaft bürgerlichen Rechts.

Bislang haben die Gründer ihre Ausgaben gering gehalten. „Wir brauchen ja eigentlich nur unsere Laptops“, sagt Horstmann. Dennoch werden sie im April ein Büro in St. Georg einrichten. „Wir merken, dass die Geschichte anzieht.“ Außerdem finden sie das Büro für ihre eigene Unternehmensidentität wichtig, unter anderem, um in den Räumen Kunden empfangen zu können. Das finanzielle Risiko sei immer noch überschaubar. „Wir teilen uns das Büro mit anderen Start-ups und haben das Geld für die Miete bis Ende des Jahres zurückgelegt.“ Darüber hinaus wünschen sie sich für die nächste Zeit ein bis zwei Großaufträge für ein komplettes Corporate Design. Und sie wollen einige ihrer Produkte bei Designwettbewerben einreichen. „Für mehr Außenwirkung“, sagt Harry Horstmann.

www.politikwerft.de