Gründerköpfe: Zwei Hamburgerinnen haben in Winterhude einen Laden für Markenkleidung eröffnet

Im MoDe-Café verkaufen Monika Peper und Raphaela Braune, was ihnen selbst gut gefällt: sportlich-saloppe und dezente Mode. „Ein bisschen so, wie die Hamburger sind“, sagt Peper. Die beiden führen Neuware, haben aber auch Secondhand im Angebot. „Zum Beispiel von Prada, Jil Sander oder Louis Vuitton“, zählt Monika Peper auf. Ab Herbst 2014 verkaufen sie erste Eigenkreationen. Und selbst Sonderwünsche werden erfüllt: „Man kann uns einfach ansprechen, wir beschaffen auch ganz spezielle Stücke.“ Ihre hohe Dienstleistungsorientierung soll ihre Marke sein.

Wie ihr Kuchen: Sobald die Temperaturen steigen, stellen sie Tische raus und bewirten Kunden und Passanten mit Kaffee und Selbstgebackenem. Anfangs nahm der Café-Betrieb sogar einen Teil ihres 56-Quadratmeter-Ladens ein. Doch davon haben sich die Gründerinnen verabschiedet: „Mode rentiert sich einfach mehr“, sagt Peper. Übrig geblieben ist eine kleine Sitzecke.

Im MoDe-Café kann Peper ihre beruflichen Erfahrungen zusammenführen: „Ich war viele Jahre im Kosmetik- und Schönheitsbereich selbstständig“, erzählt sie. Anschließend habe sie im Außendienst einer Firma für Kaffeebereiter gearbeitet. Dementsprechend sei das MoDe-Café mit einem guten Gerät ausgestattet und verwende „nur hervorragenden Kaffee“, wie Peper betont.

Die befreundeten Hamburgerinnen, beide Anfang 50, sind seit einem Jahr Geschäftsinhaberinnen. „Wir wollten noch einmal durchstarten“, sagt Peper. „Mit etwas, das uns richtige Freude bereitet.“ Ihren Ausgangspunkt hatte die Idee zum MoDe-Café schon vor Jahren: „Mit Was-wäre-wenn haben wir angefangen“, sagt Monika Peper. „Und dann haben wir immer weitergesponnen und unseren Traum ausgebaut.“ Viele ursprüngliche Ideen seien dabei auch ad acta gelegt worden. „Es muss sich ja alles rentieren.“ Doch dann haben sich die beiden schließlich getraut: „Wir sind neugierig und probieren gern aus“, sagt Peper. „Und zu zweit ist man immer noch stärker als allein.“

Die Ladensuche dauerte. „Für uns stand ganz klar im Vordergrund: Die Lage und die Kosten müssen stimmen.“ Schließlich fanden die beiden ihr Geschäft an der Dorotheenstraße 188 – und einen Vermieter, der den Businessplan der frischgebackenen Gründerinnen gut fand. Um ihre Erfolgschancen zu kalkulieren, haben sich die beiden zum Beispiel im Auto an die Straße gestellt und gezählt, wie viele Passanten zu verschiedenen Uhrzeiten vorbeikommen. „Daraus haben wir hoch gerechnet, wie viele Kunden wir hier haben könnten.“ Umbau und Ladeninventar finanzierten sie komplett selbst. „Wir haben zwar mit Banken gesprochen, aber die reagierten verhalten.“ Dafür legten Familie und Freunde Hand an, auch bei der Internetseite. Mediengestalterin Raphaela Braune wiederum erarbeitete die Visitenkarten und Flyer.

Der Anfang in der Dorotheenstraße sei ihnen trotzdem nicht leicht gefallen, erzählt Peper. Erst als sie große Schilder mit „Neueröffnung“ ins Fenster hängten, seien die Kunden gekommen. „Wir hatten nichts mit dem vorherigen Geschäft zu tun“, sagt Peper. „Aber es gab trotzdem Vorbehalte.“ Inzwischen sind die beiden Gründerinnen sehr zufrieden. Sie haben sich selbst eine Grenze von zwei Jahren gesetzt. „Dann gucken wir, wie erfolgreich wir sind und ob die tollen Monate die katastrophalen Zeiten während der Schulferien aufwiegen.“ Sollte das nicht der Fall sein, „werden wir einen Schnitt machen, auch wenn es schwerfällt“, sagt Monika Peper. „Aber bis jetzt sieht es sehr gut aus.“

www.mode-cafe.de