Stina Möller studiert Business Administration mit den Schwerpunkten Digitales Marketing & E-Business – dies ist eine neue Kombination

Bei einer Teeverkostung probiert Stina Möller schon mal 200 verschiedene Sorten an einem Tag. Eine echte Herausforderung für ihre Geschmacksknospen, aber auch eine ideale Methode die Besonderheit des Produkts ihres Ausbildungsunternehmens zu erleben. „Tee hat mich schon immer fasziniert und als ich gesehen habe, dass die Ostfriesische Tee Gesellschaft (OTG) duale Studenten suchte, schien mir das ideal“, sagt die 22-Jährige, die bereits im dritten und damit letzten Studienjahr steht. Stina Möller studiert Business Administration an der HSBA, auf ihrem Stundenplan stehen BWL, Investition und Finanzierung oder Strategisches Management. Im dritten Jahr kommt nun als Spezialisierung „Digitales Marketing & E-Business“ dazu.

„Das ist ein ganz neues Fach, das wir ab Oktober erstmals angeboten haben“, sagt Professor Ralf Strauß von der HSBA. „Es geht darum, die konzeptionellen Grundlagen zu vermitteln und das sowohl in Bezug auf BWL wie auch auf Geschäftsmodelle, Digitales Marketing, Payment, Datenschutz-Anforderungen oder Supply Chain Management. Mobile Marketing gehört ebenso dazu wie die erforderlichen Kompetenzen im Umfeld von moderner IT.“ Mit E-Business hat sich Stina ein sehr dynamisches Studienfeld ausgesucht. In kaum einem anderen Bereich entwickeln sich Technologie und Trends so schnell. „Allerdings geht es hier nicht darum, jede Woche dem neuesten Trend hinterherzurennen, als vielmehr neue Trends und Konzeptionen systematisch bewerten und einstufen zu können“, sagt Strauß.

Da kommt einiges an Lernstoff auf Stina zu, die zudem die theoretischen Inhalte auf die spezielle Situation bei der OTG anwenden muss. „Aber das ist es ja gerade, was mich am dualen Studium so interessiert: Die Kombination aus den Theoriephasen an der HSBA und den Praxisphasen im Unternehmen“, sagt sie, die in verschiedenen sozialen Netzwerken vertreten ist. „Aber ich bin vorsichtig, was die Preisgabe persönlicher Daten betrifft. Und nun übertrage ich diese generelle Herangehensweise auf die OTG: Wie weit soll, wie weit darf ein Unternehmen in der digitalen Kommunikation gehen, und wie lässt sich der virtuelle Auftritt am besten gestalten?“

Solche Fragen werden auch in der OTG kontinuierlich diskutiert. „Die digitale Welt ist in Teilen oft sehr schnelllebig, mit vielfältigen Chancen und Herausforderungen und in mancher Hinsicht für uns noch Neuland. Und in dieses Neuland wird uns Stina Möller nun führen“, sagt Personalleiterin Anette Christoffel.

Tatsächlich ist die OTG schon längst bei Facebook präsent und nutzt digitale Vertriebskanäle. Auch die Mitarbeitersuche geschieht zunehmend digital. Christoffel freut sich über Online-Bewerbungen und hat Xing im Blick, „denn die klugen Köpfe finden sich nicht von allein“. Am Ende zählt für sie trotzdem der persönliche Eindruck. „Ideal ist es, wenn im Vorstellungsgespräch der Funke überspringt. Wenn zum Beispiel eine Leidenschaft für einen bestimmten Bereich erkennbar wird, egal ob das Vertrieb, Buchhaltung oder Marketing ist“, sagt Christoffel.

Stinas Leidenschaften schwanken gerade zwischen zwei Bereichen. „Controlling hat mir gut gefallen, als ich die Abteilung durchlaufen habe, aber Marketing interessiert mich nach wie vor sehr. Ich denke, das neue Fachgebiet wird mir bei der Entscheidung helfen, in welche Richtung ich mich weiterentwickeln möchte.“

Die Doppelbelastung Studium/Beruf macht ihr nichts aus, obwohl gerade in Klausuren-Phasen private Verabredungen schon mal auf der Strecke bleiben. „Aber auch das lernen wir im Studium: Zeit- und Organisationsmanagement – und dabei Zeit für Privates zu reservieren“, sagt Stina. Als motivierend empfindet sie, zu wissen wofür sie eigentlich lernt. „Es passiert oft, dass ich im Betrieb denke:,Ach, das hatten wir doch gerade in der Vorlesung‘ oder ,Aha, dafür ist diese Analyseform sinnvoll‘.“ Zudem lassen die Studenten Erfahrungen aus ihrem jeweiligen Arbeitsalltag in den Unterricht einfließen. „Dadurch wird der Stoff viel lebendiger.“

Dieser wird zu 25 Prozent in englischer Sprache vermittelt. Kein Problem für Stina, die nach der Schule ein Jahr als Au-pair-Mädchen nach Melbourne, Australien, gegangen ist. „Gut Englisch zu sprechen ist an der HSBA schon wichtig“, sagt sie. Denn da viele der Dozenten aus der Praxis kämen, erläutern diese beispielsweise Marketing-Strategien oder VWL-Theorien anhand ihrer eigenen Erfahrungen – und das eben auch auf Englisch.

Und wenn es mit dem Lernpensum generell mal hapert? „Der Kontakt zu den Dozenten und Kommilitonen an der HSBA ist eng. Wir sind maximal 30Studenten in den Veranstaltungen. Da gibt es keine anonymen Massenveranstaltungen. Bei uns ist immer jemand da, den man um Hilfe bitten kann.“